Operativer Verlust im zweiten Quartal

Shop Apotheke: Weniger Rx-Umsatz, kleinere Warenkörbe

, Uhr aktualisiert am 03.08.2022 09:14 Uhr
Berlin -

Bei Shop Apotheke laufen die Vorbereitungen auf das E-Rezept. Täglich würden digitale Verordnungen empfangen und verarbeitet. Um die Entwicklung anzutreiben, investierte der niederländische Konzern im ersten Halbjahr Millionen in Werbung und den Ausbau schneller Lieferoptionen. Noch entwickelt sich das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln jedoch rückläufig: Im ersten Halbjahr sank der Umsatz im deutschsprachigen Raum.

Der Konzernumsatz stieg im ersten Halbjahr um 11 Prozent auf 592 Millionen Euro. Das Wachstum hatte sich im zweiten Quartal auf 15 Prozent beschleunigt, was vor allem an den Verkaufserlösen mit verschreibungsfreien Produkten liegt: Der Umsatz mit nicht Rx-Produkten erhöhte sich um 16 Prozent. In Deutschland, Österreich und Schweiz wurde 6 Prozent mehr verkauft; der Umsatz lag bei 455 Millionen Euro. Davon entfielen 63 Millionen Euro auf den Verkauf rezeptpflichtiger Medikamente. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 79 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse in Belgien, der Niederlande, Frankreich und Italien stiegen in den ersten sechs um 30 Prozent auf 137 Millionen Euro.

In Vorbereitung auf die Einführung des E-Rezepts wurde laut Konzernangaben in die Lieferoptionen „Shop Apotheke Now!“ mit der taggleichen Zustellung und in die Sofortlieferung über die Tochterfirma First A investiert. Seit August werden zudem alle Bestellungen in Italien aus dem neuen Logistikzentrum in Mailand versendet. Dadurch würden mit Blick auf das E-Rezept in Deutschland Kapazitäten in Sevenum geschaffen.

Millionenverlust für Shop Apotheke

In den ersten sechs Monaten erhöhten sich auch die Kosten für Vertrieb und Verwaltung. Der Konzern verzeichnete außerdem einen Rückgang der durchschnittlichen Warenkorbgröße. Im zweiten Quartal gaben Kunden im Schnitt pro Bestellung rund 58 Euro aus, im Vorjahreszeitraum waren es noch 61,5 Euro. Ein wesentlicher Treiber sei der rückläufige Rx-Umsatz, sagt CEO Stefan Feltens. Zudem sei der Anteil jüngerer Kund:innen höher, die niedrigere Warenkorbwerte aufwiesen.

Höhere Kosten für Marketing und Personal haben den operativen Verlust von Shop Apotheke im zweiten Quartal anschwellen lassen. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie um Sondereffekte bereinigt fiel ein Verlust von 6,15 Millionen Euro an. Im ersten Quartal war es ein Minus von fast 4,3 Millionen Euro gewesen und vor einem Jahr hatte noch ein Gewinn von 1,2 Millionen Euro in den Büchern gestanden.

Positiv wirkten sich verbesserte Einkaufsbedingungen, höhere Medienerlöse sowie einmalige Aufwendungen im Zusammenhang mit Corona-Produkten im Jahr 2021 auf die Geschäftszahlen aus. Mit Blick auf das den Anteilseignern zurechenbare Ergebnis ergibt sich für das erste Halbjahr ein Nettoverlust von 47,8 Millionen Euro, nach minus 17 Millionen vor einem Jahr. Das Unternehmen bestätigte zudem die Prognose für das laufende Jahr.

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