Stefan Feltens, CEO von Shop Apotheke, erklärt im Interview mit APOTHEKE ADHOC bei VISION.A, warum der niederländische Versender nur mit wenigen Vor-Ort-Apotheken in deutschen Metropolen kooperieren will und was er sich vom E-Rezept verspricht.
Es ist kein großes Geheimnis, dass die Versandapotheken händeringend auf die Einführung des E-Rezepts warten. In der aktuellen Testphase hat Shop Apotheke laut Feltens 150 E-Rezepte. Sein Fazit bislang: „Es funktioniert.“ Und der Versandhandel werde von der Einführung insgesamt profitieren, ist FEltens überzeugt: „Ich will aus meinem Herzen keine Mördergrube machen: Wir gehen schon davon aus, dass das E-Rezept für die Shop Apotheke ein Wachstumstreiber sein wird.“ Konkret rechnet er damit, dass sich der Online-Marktanteil im Rx-Geschäft in den ersten Jahren nach der Einführung des E-Rezepts im höheren einstelligen Prozentbereich einpendeln wird. „Davon wollen wir – das ist der Anspruch von Shop Apotheke – überproportional von profitieren.“
Im Umkehrschluss gehe er aber davon aus, dass auch künftig mehr als 90 Prozent der Rezepte in Vor-Ort-Apotheken eingelöst werden. Deshalb sei der Versender auch an der Zusammenarbeit mit Apotheken interessiert. Wie viele Apotheken bislang unter Vertrag sind, wollte er auf Nachfrage nicht verraten.
Das Modell erklärt er so: „In den Metropolregionen arbeiten wir mit einer ganz kleinen Zahl von Vor-Ort-Apotheken zusammen, damit das für diese auch betriebswirtschaftlich überhaupt sinnvoll ist.“ Wenn sich beispielsweise 300 Bestellungen in so einer Region auf zehn oder zwanzig Apotheken verteilen würden, wäre das für die teilnehmenden Apotheken völlig uninteressant. Bei 100, 200 oder 300 Bestellungen pro Tag werde es für die einzelne Apotheke auch betriebswirtschaftlich interessant.
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