Die Shop Apotheke blickt dem Ende der Testphase des E-Rezepts gespannt entgegen: „Wir können den Start des E-Rezepts in Deutschland kaum abwarten“, sagt CEO Stefan Feltens. „Unser System und unsere Prozesse funktionieren ohne Probleme.“ Wie viele digitale Verordnungen bei der niederländischen Versandapotheke bislang eingegangen sind, will er nicht verraten. Auch beim Marktplatz über die Lieferoption „Shop Apotheke Now!“ ist man in Sevenum mit konkreten Angaben zurückhaltend.
Täglich würden bei der Shop Apotheke E-Rezepte empfangen und verarbeitet. Eine konkrete Anzahl werde vorerst nicht mehr kommuniziert, sagt Feltens. Dies könne mit Blick auf Mitbewerber und Marktanteilen irreführend sein. „Ausnahmslos“ gingen jeden Tag E-Rezepte ein, betont er. Es handele sich dabei um eine „relativ geringe Anzahl“.
Im März teilte Shop Apotheke noch mit, dass seit Oktober 85 E-Rezepte eingegangen seien. Diese wurden von 18 Ärzt:innen ausgestellt und betrafen Versicherte von 17 Krankenkassen. Bei der Vorstellung der Halbjahres- und Quartalszahlen gab Feltens nur einen allgemeinen Ein- und Ausblick auf die Entwicklung des E-Rezepts. Nach dem Start des Roll-outs am 1. September in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein sei der Launch in sechs weiteren Bundesländern im Dezember ein Ziel. Die bundesweite Einführung ist im Februar 2023 geplant.
Auch beim eigenen Marktplatz, bei dem Shop Apotheke wegen der taggleichen Belieferung mit Vor-Ort-Apotheken zusammenarbeitet, gab sich Feltens zugeknöpft. Wie viele Partnerapotheken es sind, werde nicht kommuniziert. „Shop Apotheke Now!“ sei in allen Metropolregionen und insgesamt 32 Städten verfügbar. Insgesamt handele es sich um eine „geringe Anzahl an Partnerapotheken“, so Feltens. Das sei bewusst gewählt, da das Modell für die Betriebe vor Ort nur attraktiv sei, wenn genug Aufträge eingingen. Wenn etwa in München 500 Now-Bestellungen an zehn Apotheken weiterleiten würden, wäre es wirtschaftlich nicht interessant, so der Konzernchef.
Für Shop Apotheke sei das Marktplatz-Modell „finanziell sehr attraktiv“, betont er. Es handele sich dabei um ein „stark wachsendes Segment“. Aktuell könnten Kund:innen in Deutschland aus rund 40.000 verschiedenen Produkten wählen. Im Juli wurde in Österreich der nächste Marktplatz eingeführt, weitere Länder sollen folgen.
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