Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Lilly die Notfallzulassung für den monoklonalen Antikörper Bebtelovimab erteilt. Die Wirksamkeit ist jedoch nicht eindeutig belegt – lediglich in Laborstudien konnte Bebtelovimab bisher überzeugen.
Die Entwicklung von möglichen Covid-Therapien läuft auf Hochtouren. Die Zulassung des Lilly-Antikörpers Bebtelovimab ermöglicht nun eine weitere Behandlungsoption für leichte bis mittelschwere Covid-Verläufe. Eine präventive Anwendung von Bebtelovimab ist nicht vorgesehen.
Ausschlaggebend für die Erteilung der Notfallzulassung waren die Ergebnisse aus Laborstudien, in denen der monoklonale Antikörper die aktuell vorherrschende Omikron-Variante neutralisieren konnte, während andere Vertreter der Wirkstoffgruppe wie die Kombination aus Bamlanivimab/Etesevimab bereits einen Wirkverlust zu verzeichnen haben. Denn monoklonale Antikörper binden nur an eine bestimmte Stelle des Spike-Proteins von Sars-CoV-2. Bei Mutationen kommt es daher schnell zu einer abgeschwächten Wirkung.
Im Zuge der Phase-II-Studie Blaze-4 wurden von Lilly weitere Kandidaten auf eine Wirksamkeit gegen Omikron untersucht. Dabei zeigte sich vor allem Bebtelovimab als effektiv. Der Antikörper wurde an verschiedenen Patientengruppen untersucht.
Ergebnisse:
Zwei weitere Teilstudien untersuchten die Sicherheit der Therapie. Es gab keine ernsthaften Sicherheitsbedenken, die Verträglichkeit war insgesamt gut. Die Nebenwirkungen ähneln denen anderer Antikörper, die zur Behandlung von Covid-19 eingesetzt werden, wie Juckreiz, Hautausschlag, infusionsbedingte Reaktionen, Übelkeit und Erbrechen. Allerdings wird vorsorglich vor schweren Reaktionen wie Überempfindlichkeit, Anaphylaxie und infusionsbedingten Reaktionen gewarnt. Zudem könne es bei Patient:innen, die zuvor eine Behandlung mit anderen monoklonalen Antikörpern erhalten haben, zu Komplikationen kommen, so die FDA. Die Notfallzulassung ist aufgrund der eingeschränkten Datenlage sehr umstritten.
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