Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) und Qualitätsmängel fallen oft in der Apotheke auf. Die Anzahl der Meldungen an die Arzneimittelkommission (AMK) nimmt weiter ab. Dies ist unter anderem auf die Mehrbelastung zurückzuführen.
2022 erhielt die AMK 7182 Meldungen über unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) und Qualitätsmängel, 45 Prozent davon waren Verpackungsfehler. Jeweils über 1000 Meldungen betrafen mechanische Defekte oder galenische Mängel, insgesamt wurden elf Manipulationen beziehungsweise Fälschungen gemeldet.
96 Prozent der Meldungen bezogen sich auf Arzneimittel: 5796 auf verschreibungspflichtige Arzneimittel, darunter 239 Betäubungsmittel, und 1126 auf nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel.
Die Zahlen der Meldungen sind seit Beginn der Corona-Pandemie rückläufig: 2019 gingen 10.782 Spontanberichte aus 5274 verschiedenen Apotheken ein. 2020 waren es 8707 Meldungen, 2021 noch 8082 Meldungen.
In einer Umfrage durch die AMK habe knapp jede fünfte Apotheke bestätigt, aufgrund konkreter (Mehr-)Belastungen während der Pandemie weniger Arzneimittelrisiken an die AMK gemeldet zu haben. 6 Prozent gaben laut AMK an, dass sich die Patientenkontakte verringert hätten und so auch weniger Arzneimittelrisiken identifiziert beziehungsweise berichtet wurden.
„Die Apotheken tragen mit Ihren Meldungen entscheidend dazu bei, die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen“, so der AMK-Vorsitzende Professor Dr. Martin Schulz. 314 Meldungen aus 300 Apotheken haben laut Jahresstatistik auch zur Einleitung korrektiver, risikominimierender Maßnahmen beim betroffenen Hersteller geführt. Die AMK verschickte 2022 rund 270 Risikoinformationen, wie zum Beispiel Rote-Hand-Briefe. Im vergangenen Jahr gab es über 170 Rückrufe, 151 davon waren chargenbezogen.
„Jede einzelne Meldung aus einer Apotheke an die AMK ist wichtig und dient der Arzneimitteltherapiesicherheit aller Bundesbürger“, sagt Schulz. Er ermuntere die Patient:innen dazu, auftretende Probleme mit einem Arzneimittel – egal welcher Art – in ihrer Apotheke anzusprechen. Die AMK erhielt 2022 680 Meldungen inklusive der Folgeinformationen zu schwerwiegenden UAW. Es wurden außerdem 153 Verdachtsmeldungen zu Medikationsfehlern erfasst, das entspricht etwa der Anzahl im Vorjahr – 2021 waren es 149 gewesen.
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