Viele PTA wehren sich dagegen, Erythromycin Zubereitungen mit Topitec & Co. zu rühren. Zwar beteuern die Hersteller, dass viele Cremes in den automatischen Rührsystemen sicher homogenisiert werden können. Doch den meisten PTA ist bei dem Antibiotikum die klassische Fantaschale näher. Abgesehen vom Rühren müssen die Herstellenden auch auf Faktoren wie pH-Wert und Wechselwirkungen mit anderen Arzneistoffen achten.
Erythromycin ist bei Dermatolog:innen häufig sehr beliebt. Bei PTA steht das Antibiotikum nicht so hoch im Kurs, vor allem dann nicht, wenn außerhalb einer NRF-Rezeptur verordnet wird. Erythromycin zersetzt sich leicht, wenn der pH-Wert nicht passt. Das Ganze kann so schnell geschehen, dass der/die Anwender:innen binnen weniger Tage eine komplett wirkungslose Creme hat.
Demnach sollte das Makrolid-Antibiotikum vorzugsweise als Mono-Rezeptur verordnet werden. Im NRF findet sich beispielsweise die Hydrophile Erythromycin-Creme 1 Prozent/ 2 Prozent oder 4 Prozent (NRF 11.77.). Als einzige Kombination gibt die Sammlung eine Rezeptur mit Erythromycin und Metronidazol her. Für Kombinationen mit Antimykotika oder Gluccocorticoiden existieren keine standardisierten Vorschriften. Hier müssen sich PTA an Empfehlungen und vorliegende Stabilitätsuntersuchungen orientieren.
Salicylsäure und Erythromycin scheinen auf den ersten Blick eine gute Kombination bei Krankheitsbildern wie Akne zu sein, doch die beiden Ausgangsstoffe sind nicht miteinander kompatibel. Ein Kompromiss-pH-Wert lässt sich nicht einstellen. Außer der getrennten Herstellung zweier Rezepturen bleibt dem/der PTA keine andere Lösung.
Als gut geeignete Grundlage für Erythromycin gilt die Basiscreme DAC. Doch häufig verordnen Dermatolog:innen abweichende Grundlagen. Diese sind unter Umständen aufgrund enthaltener Konservierungsmittel nicht geeignet. So kann bei der Verwendung von anionischer hydrophiler Creme aufgrund der enthaltenen Sorbinsäure davon ausgegangen werden, dass binnen kurzer Zeit ein pH-Wert vorliegt, der für das Antibiotikum nicht geeignet ist. Die Haltbarkeit sollte laut Bundesapothekerkammer (BAK) auf eine Woche begrenzt werden.
Betamethasonvalerat weist ein niedrigeres pH-Optimum auf als Erythromycin. Um die Rezeptur immerhin über vier Wochen stabil zu halten, sollte ein Austausch auf Betamethasondipropionat erfolgen. Dieses Cortison ist stabiler bei höheren pH-Werten, sodass Zersetzungsreaktionen wie Oxidation und Hydrolyse in eingeschränkterem Ausmaß zu erwarten sind. Zu den stabilsten Cortisonen in Dermatika gehört übrigens Triamcinolonacetonid.
Erythromycin kommt als weißes bis schwach gelbes Pulver in die Apotheke. Es ist nur schwer löslich in Wasser. Die PTA sollte sich bewusst sein, dass eine Suspensionszubereitung entsteht. Dementsprechend ergeben sich bei der Verarbeitung von Erythromycin ein paar Besonderheiten.
Anreiben mit MCT oder wasserfreiem Glycerin
Erythromycin-Rezepturen neigen zur Klümpchenbildung
Erythromycin verfügt über einen Einwaagekorrekturfaktor
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