Die Liste der Lieferengpässe umfasst derzeit mehr als 440 Arzneimittel. Darunter auch Antibiotikasäfte. Einige werden auch weiterhin nicht bedarfsgerecht verfügbar sein, wie die Bewertung der Versorgungslage des Beirates für Liefer- und Versorgungsengpässe zeigt.
Die Lieferausfälle bei Kinderantibiotika und Fiebersäften der Herbst/Winter-Saison 2022/23 sind noch in Erinnerung und auch 2023/24 wurde ein Mangel verwaltet. Eine Analyse der vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) präsentierten Versorgungslage mit Antibiotika- und Fiebersäften der Dringlichkeitsliste gibt einen Aufschluss über die prognostische Versorgungslage. Die Analyse fand im November im Rahmen der Sitzung des Beirates statt. Berücksichtigt wurden bei den Zulassungsinhabern abgefragten Produktions- beziehungsweise Lagerdaten von November 2024 bis April 2025.
Das ist das Ergebnis: Eine bedarfsdeckende Verfügbarkeit liegt für folgende Wirkstoffe vor: Amoxicillin, Clindamycin, Cefadroxil, Cefaclor, Erythromycin, Amoxicillin/Clavulansäure, Cefuroxim, Cotrim, Cotrimoxazol, Trimethoprim, Cefixim und Cefpodoxim. Zudem weist das BfArM darauf hin, dass seit etwa zwei Jahren eine erhöhte Nachfrage bei Azithromycin-haltigen Arzneimitteln festgestellt wurde. Dies wurde in der Auswertung berücksichtigt.
Penicillin V und Clarithromycin sind laut Expert:innen in einzelnen Stärken kurzzeitig nicht bedarfsdeckend verfügbar. Einen Lieferabriss gibt es bei Sultamicillin. Arzneimittel der Dringlichkeitsliste mit diesem Wirkstoff sind im Herbst/Winter 2024/2025 nicht verfügbar.
Die Versorgungslage bei Fiebersäften mit Ibuprofen oder Paracetamol bewerten die Expert:innen als stabil. Es könne sogar über dem Bedarf geliefert werden. Gleiches gilt für Zäpfchen. Mit einer Ausnahme – niedrigdosierte Ibuprofen-haltige Zäpfchen sind ab Februar 2025 eingeschränkt verfügbar.
APOTHEKE ADHOC Debatte