Diese Antibiotikasäfte fehlen Nadine Tröbitscher, 10.01.2025 10:54 Uhr
Die Liste der Lieferengpässe umfasst derzeit mehr als 440 Arzneimittel. Darunter auch Antibiotikasäfte. Einige werden auch weiterhin nicht bedarfsgerecht verfügbar sein, wie die Bewertung der Versorgungslage des Beirates für Liefer- und Versorgungsengpässe zeigt.
Die Lieferausfälle bei Kinderantibiotika und Fiebersäften der Herbst/Winter-Saison 2022/23 sind noch in Erinnerung und auch 2023/24 wurde ein Mangel verwaltet. Eine Analyse der vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) präsentierten Versorgungslage mit Antibiotika- und Fiebersäften der Dringlichkeitsliste gibt einen Aufschluss über die prognostische Versorgungslage. Die Analyse fand im November im Rahmen der Sitzung des Beirates statt. Berücksichtigt wurden bei den Zulassungsinhabern abgefragten Produktions- beziehungsweise Lagerdaten von November 2024 bis April 2025.
Das ist das Ergebnis: Eine bedarfsdeckende Verfügbarkeit liegt für folgende Wirkstoffe vor: Amoxicillin, Clindamycin, Cefadroxil, Cefaclor, Erythromycin, Amoxicillin/Clavulansäure, Cefuroxim, Cotrim, Cotrimoxazol, Trimethoprim, Cefixim und Cefpodoxim. Zudem weist das BfArM darauf hin, dass seit etwa zwei Jahren eine erhöhte Nachfrage bei Azithromycin-haltigen Arzneimitteln festgestellt wurde. Dies wurde in der Auswertung berücksichtigt.
Penicillin V und Clarithromycin sind laut Expert:innen in einzelnen Stärken kurzzeitig nicht bedarfsdeckend verfügbar. Einen Lieferabriss gibt es bei Sultamicillin. Arzneimittel der Dringlichkeitsliste mit diesem Wirkstoff sind im Herbst/Winter 2024/2025 nicht verfügbar.
Die Versorgungslage bei Fiebersäften mit Ibuprofen oder Paracetamol bewerten die Expert:innen als stabil. Es könne sogar über dem Bedarf geliefert werden. Gleiches gilt für Zäpfchen. Mit einer Ausnahme – niedrigdosierte Ibuprofen-haltige Zäpfchen sind ab Februar 2025 eingeschränkt verfügbar.