Seit dem 20. Dezember ist für das Antibiotikum Cefuroxim beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ein offizieller Lieferengpass gemeldet. Nun dürfen vorerst bis Ende des Jahres Packungen mit veralteter Gebrauchsinformation in den Verkehr gebracht werden, wie der Hersteller und das BfArM mitteilen.
Hersteller Sandoz (1A Pharma) bringt in Abstimmung mit dem BfArM und der Regierung von Oberbayern ein begrenztes Kontigent von Cefuroxim-500-mg-Packungen in Umlauf. Die Packungen enthalten veraltete Gebrauchsinformation, diese war im Februar 2022 aktualisiert worden. Die Maßnahme ist vorerst befristet bis zum 31. Dezember und eine Reaktion auf die Nichtverfügbarkeit des Arzneimittels.
Die Aktualisierung der Gebrauchsinformation beinhaltete eine Änderung der Adresse und Telefonnummer von 1A Pharma und eine Überarbeitung der Hinweise im Abschnitt unerwünschte Arzneimittelwirkungen: Laut Arzneimittelkommission Deutscher Apotheker (AMK) wurden „neue Informationen zum/r Stevens-Johnson-Syndrom/toxisch epidermale Nekrolyse (SJS/TEN), zu Arzneimittelreaktionen mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) sowie zur akuten generalisierten exanthematischen Pustulose (AGEP)“ hinzugefügt. Außerdem hat der Hersteller die Anweisung, die Therapie mit Cefuroxim abzubrechen und einen Arzt zu konsultieren, wenn Symptome auftreten sollten, die auf SJS/TEN, DRESS oder AGEP hindeuten, präzisiert und verbindlicher als in der bisherigen Gebrauchsinformation formuliert.
Bei der Abgabe soll laut AMK zusätzlich zum Arzneimittel ein Exemplar der aktuellen Gebrauchsinformation an die Patient:innen abgegeben werden.
Folgende Packungen mit veralteter Gebrauchsinformation werden in den Verkehr gebracht:
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