Mehr als 3 Millionen Euro

Overwiening will Pharmazieprofessur sponsern

, Uhr
Berlin -

Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) will sich jetzt auch um den akademischen Nachwuchs kümmern: Für zehn Jahre soll eine Professur an der Universität Münster gesponsert werden. Die Gesamtkosten betragen mehr als drei Millionen Euro aus Beitragsmitteln. Dazu liegt der Kammerversammlung am 1. November ein Antrag des Kammervorstandes um Präsidentin Gabriele Regina Overwiening vor.

Die Stiftungsprofessur soll auf Grundlage eines Vertrages zwischen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) und der AKWL gefördert werden. Konkret geht es um eine „Professur für individualisierte Pharmakotherapie“ im Bereich „Klinische Pharmazie“. Das Ziel ist laut Antrag die Aufnahme von fünf weiteren Pharmaziestudierenden pro Semester, also zehn Pharmaziestudierenden pro Jahr.

Die Uni Münster habe zugesichert, die Stiftungsprofessur nach Auslauf der Förderung durch die AKWL zu verstetigen. „Die Förderung der Stiftungsprofessur wird also die Grundlage dafür bilden, dass an der WWU im Bereich der Pharmazie langfristig eine Professur mehr bestehen wird, wodurch auch langfristig mehr Pharmaziestudierende ausgebildet werden können“, heißt es im Antrag. Die Förderung der Stiftungsprofessur diene dem nachhaltigen Gewinn pharmazeutischen Nachwuchses und leiste gleichzeitig einen erheblichen Beitrag zur Beseitigung des aktuell bestehenden Fachkräftemangels an Apothekern.

Da die Stiftungsprofessur als Professur für individualisierte Pharmakotherapie geschaffen werden solle, werde hiermit gleichzeitig das Profil des Studiengangs der Pharmazie an der WWU geschärft. Dies erhöhe für den Studiengang die Attraktivität des Studienstandortes Münster und könne dazu führen, dass Pharmaziestudierende eine stärkere Bindung an den Kammerbezirk erführen und nach Abschluss ihrer Ausbildung verstärkt im hiesigen Kammerbezirk verblieben, um ihren Beruf auszuüben.

Der Kammerbezirk Westfalen-Lippe könnte daher in besonderem Maße von der Förderung profitieren, argumeniert der Antrag. Zudem könnte hierdurch auch das von der Apothekerkammer initiierte AMTS-Konzept, das über einen starken Bezug zur individualisierten Pharmakotherapie verfüge, in den Studiengang der Pharmazie implementiert werden. Auch hierdurch könne der Bereich der AMTS eine Stärkung erfahren.

Zu Stiftungsprofessur gehören neben einer W2-Professur zwei wissenschaftliche Mitarbeiter zur Unterstützung. Laut Plan soll die Stiftungsprofessur ihre Arbeit zum Sommersemester 2022 aufnehmen. Zunächst müsse ein Berufungsverfahren für die Professur durchgeführt werden. Laut Vorschlag will die AKWL die gesamten jährlichen Personalkosten der Stiftungsprofessur für die Dauer von zehn Jahren bis zum Sommersemester 2032 übernehmen. Dabei werden für das erste Jahr der Förderung insgesamt circa 270.000 Euro an Personalkosten fällig.

Für die folgenden Jahre sei eine jährliche Dynamisierung dieser Kosten von circa 2,5 Prozent zu berücksichtigen. Damit werde die AKWL im zehnten und letzten Jahr der Förderung Personalkosten von insgesamt circa 340.000 Euro zu tragen haben. Die WWU werde die übrige Ausstattung der Stiftungsprofessur, insbesondere mit den erforderlichen Sachmitteln, tragen. Die Kosten der Uni Münster betragen demnach rund 130.000 Euro pro Jahr. Die Mittel für die Förderung der Stiftungsprofessur sollen aus dem allgemeinen Kammerhaushalt aufgebracht werden.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Neuere Artikel zum Thema
Mehr aus Ressort
Podcast NUR MAL SO ZUM WISSEN
Ein Riss geht durchs Land
„Aus der Spartugend ist längst eine Obsession geworden“
AOK-Chefin: Schuldenbremse belastet Sozialversicherungen
Arbeitgeber warten oft vergeblich auf Ausgleich
Corona-Quarantäne muss nicht erstattet werden

APOTHEKE ADHOC Debatte