Sanofi bringt seine Wirkstoffproduktion unter dem Namen EuroAPI an die Börse. Der Konzern will nach Abschluss der Transaktion nur noch 30 Prozent der Anteile halten, stattdessen will der Staat über den Fonds „French Tech Souveraineté“ für bis zu 150 Millionen Euro ein Paket von 12 Prozent übernehmen. Die Aktionäre müssen noch zustimmen.
EuroAPI wird laut Sanofi ein führendes europäisches Unternehmen, das sich der Entwicklung, Produktion und Vermarktung von aktuell rund 200 pharmazeutischen Wirkstoffen (API) und Zwischenprodukten sowie der Auftragsforschung (CDMO) verschrieben hat. In sechs Produktionsstätten werden Human- und Tierarzneimittel hergestellt, Originalpräparate genauso wie Generika. Der Konzern macht rund die Hälfte des Umsatzes von EuroAPO aus, der Rest entfällt auf rund 530 externe Kunden in mehr als 80 Ländern. Die Sparte mit rund 3350 Mitarbeitern erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 1 Milliarde Euro.
Da es darum geht, Herstellungs- und Lieferkapazitäten für Patienten in Europa zu sichern und der zunehmenden Verknappung von Arzneimitteln entgegenzuwirken, will der französische Staat bei EuroAPI einsteigen. Für bis zu 150 Millionen Euro übernimmt der Fonds 12 Prozent der Aktien; der Kaufpreis wird auf der Grundlage des Aktienkurses in den ersten 30 Tagen festgelegt. French Tech Souveraineté soll ein langfristiger Referenzaktionär von EuroAPI werden und durch zwei Mitglieder im Verwaltungsrat vertreten sein.
Sanofi will am Ende noch rund 30 Prozent halten, circa 58 Prozent des Grundkapitals sollen an die Sanofi-Aktionäre gehen, die zusätzlich eine Bardividende von 3,33 Euro je Sanofi-Aktie erhalten sollen. Bei einer außerordentlichen Hauptversammlung soll am 3. Mai die erforderliche Zustimmung eingeholt werden. Sanofi will seine Strukturen verschlanken und Abläufe vereinfachen. Mit Karl Rotthier und Viviane Monges sollen zwei erfahrene Pharmamanager den Vorsitz von Vorstand beziehungsweise Aufsichtsrat übernehmen.
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