Schlechte und lange Heilung

Diabetiker: Auf die Wundtoilette achten

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Berlin -

Eine Wunde wird als chronisch bezeichnet, wenn sie trotz adäquater Behandlung innerhalb von acht Wochen keine Heilungstendenz zeigt. Typische Ursachen für chronische Wunden sind Durchblutungsstörungen, Infektionen und mechanische Druckeinwirkungen. Aber auch Diabetes-Patient:innen weisen ein um vierfach erhöhtes Risiko auf, schlecht heilende Wunden am Fuß zu entwickeln, deswegen ist die Wundtoilette essenziell.

Die Hauptarten chronischer Wunden werden wie folgt unterschieden:

  • Dekubitus (Druckgeschwüre): Durch anhaltenden Druck auf bestimmte Körperstellen entstehende Haut- und Gewebeschäden.

  • Ulcus cruris (offenes Bein): Meist durch venöse Insuffizienz oder arterielle Durchblutungsstörungen verursacht.

  • Diabetisches Fußsyndrom: Folge von Nervenschäden und Durchblutungsstörungen bei Diabetes mellitus.

Diabetiker:innen haben ein erhöhtes Risiko für schlecht heilende Wunden, insbesondere am Fuß (diabetisches Fußsyndrom). Die Versorgung der Betroffenen sollte deswegen in verschiedenen Bereichen erfolgen:

Zunächst ist eine Blutzuckereinstellung essenziell, denn eine optimale glykämische Kontrolle trägt zur Verbesserung der Heilungschancen bei. Weiterhin sollte auf Druckentlastung der Füße geachtet werden. Das Tragen spezieller orthopädischer Schuhe oder die Entlastung durch spezielle Einlagen oder entlastende Verbände kann hilfreich sein.

Auch die Wundreinigung und das sogenannte Debridement, sprich die Wundtoilette, spielen eine entscheidende Rolle. Sanfte Reinigung mit antiseptischen Lösungen und das Entfernen von abgestorbenem Gewebe dient der Förderung der Heilung. Um die Wunden optimal abzudecken sollte die Anwendung moderner Wundauflagen wie Hydrogele oder Alginate bevorzugt werden. Um Infektionen der Wunden zu vermeiden, können auch antiseptischen Wundauflagen zum Einsatz kommen. Eine Schulung von Diabetiker:innen in Fußpflege und Früherkennung von Wunden kann ebenso hilfreich sein.

Eine weitere häufige Wunde, die chronisch auftritt, ist der Dekubitus. Dieser entsteht durch anhaltenden Druck auf die Haut, insbesondere bei immobilen Patientinnen und Patienten. Die Versorgung erfolgt nach folgenden Prinzipien:

Druckentlastung: Regelmäßiges Umlagern des Patienten, sowie Verwendung von druckentlastenden Matratzen und Lagerungshilfen.

Wundreinigung: Spülung mit steriler Kochsalz- oder Ringerlösung, Debridement

Wundauflagen: Hydrokolloide oder Schaumverbände zur Feuchthaltung, sowie Alginatverbände bei exsudierenden Wunden, silberhaltige Verbände zur Infektionskontrolle

Infektionskontrolle: Antibiotikatherapie bei infizierten Wunden, regelmäßige mikrobiologische Kontrollen

Ernährungsunterstützung: Hochkalorische und eiweißreiche Kost zur Unterstützung der Wundheilung, Supplementierung mit Zink, Vitamin C und Eisen

Fazit: Die Versorgung chronischer Wunden, insbesondere bei Dekubitus und Diabetes mellitus, erfordert ein ganzheitliches Konzept.

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