Magen-Darm-Beschwerden in der Schwangerschaft

Tipps gegen Sodbrennen & Magendruck APOTHEKE ADHOC, 21.12.2020 14:56 Uhr

Durch den verminderten Platz wird häufig Druck auf Magen, Darm und andere Organe ausgeübt, wodurch es zu klassischen Beschwerden wie Magendruck und Sodbrennen kommen kann. Foto: shutterstock.com/vladaphotowiz
Berlin - 

Übelkeit ist für viele Frauen in der Schwangerschaft keine Seltenheit. Doch es kann auch zu anderen Magen-Darm-Beschwerden wie Magendruck, Bauchschmerzen oder Sodbrennen kommen. Mit einigen Tricks können die Beschwerden jedoch schnell gelindert werden, sodass man die Schwangerschaft wieder in vollen Zügen genießen kann.

Kommt es zu Beschwerden im Magen- oder Darmbereich, kann das für die Schwangere sehr unangenehm sein. In der Regel sind die Symptome allerdings harmlos und sowohl für die Mutter wie auch für das Kind ungefährlich. Bauchschmerzen können die Eltern jedoch beunruhigen, da sie ebenfalls ein Warnsignal für Komplikationen sein können. Auch sie sind in der Regel jedoch harmlos und meist kein Grund zur Sorge.

Der Körper passt sich an

Denn allein aufgrund der körperlichen Veränderungen kann es zu Schmerzen und entsprechenden Beschwerden kommen: Schließlich muss der Bauchraum auf einmal Platz für ein neues Leben schaffen, der Körper der Schwangeren passt sich entsprechend an. Dabei werden verschiedene Strukturen und Muskeln massiv gedehnt, was zu ziehenden Schmerzen im Bauchbereich führen kann.

Das wachsende Baby verdrängt die Organe der Mutter immer weiter und verschiebt diese entsprechend nach oben. Durch den verminderten Platz wird häufig Druck auf Magen, Darm und andere Organe ausgeübt, wodurch es zu klassischen Beschwerden wie Magendruck und Sodbrennen kommen kann. Vor allem in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft und je näher es auf die Geburt zugeht, kann die Anatomie den Symptomen zugrunde liegen.

Doch auch die Hormone spielen eine wichtige Rolle: Denn das Hormon Progesteron hat eine entspannende Wirkung – nicht nur auf die Gebärmutter, sondern auch auf den Darm. Dadurch verbleibt die Nahrung länger im Magen-Darm-Trakt. Viele Schwangere leiden daher unter Verstopfung. Da Progesteron bereits in der Frühschwangerschaft vermehrt produziert wird, können die Beschwerden auch zu Beginn der Schwangerschaft auftreten: Es kommt zu Völlegefühl mit Magendruck, Bauchschmerzen, Blähungen, Sodbrennen oder Unwohlsein. Leichte Beschwerden können durch B-Vitamine mit Präparaten wie Nausema gelindert werden. Bei starken oder anhaltenden Beschwerden sollte in jedem Fall die Frauenärztin oder der Frauenarzt hinzugezogen werden.

Schon kleine Verhaltensänderungen helfen

Bei leichten Beschwerden können jedoch verschiedene Tricks helfen. Besonders wichtig ist regelmäßige Bewegung: Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft kurbelt den Stoffwechsel und die Verdauung an. Häufig erledigt sich das Völlegefühl dann wie von allein. Auch gegen eine träge Verdauung hilft die Bewegung, ebenso wie eine ausreichende Trinkmenge. Mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag sollten zu sich genommen werden, damit der Speisebrei gut weitertransportiert wird.

Für Schwangere, die bereits unter Verdauungsproblemen leiden, eignet sich vor allem Tee mit Fenchel, Kümmel, Anis oder Kamille sowie stilles Wasser. Getränke mit Kohlensäure hingegen führen häufig zu Blähungen und Aufstoßen. Um diese Beschwerden zu vermeiden, sollte zudem auf blähende Lebensmittel wie Kohlgemüse oder Hülsenfrüchte verzichtet werden. Auch säurefördernde Nahrungsmittel wie frittiertes oder fettreiches Essen oder scharfe Gewürze können den Magen reizen und sollten möglichst gemieden werden. Gleichzeitig sollte die Frau auf eine folsäurereiche Ernährung achten, oder Folsäure in Form von Tabletten substituieren.

Gegen Sodbrennen und Magendruck hilft es außerdem, nur kleine Mahlzeiten zu essen und lockere Kleidung zu tragen. Nach dem Essen sollte der Körper zudem noch mindestens eine Stunde aufrecht bleiben, denn im Liegen kann überschüssige Magensäure noch leichter in die Speiseröhre gelangen und zu Sodbrennen führen. Daher sollte auch kurz vor dem Schlafengehen nichts mehr gegessen werden. Treten die Beschwerden dennoch in der Nacht auf, kann es helfen den Oberkörper etwas erhöht zu lagern. Auch Liegen auf der linken Seite kann den Magen entlasten. Bei bereits bestehenden Beschwerden kann Wärme oft gut helfen und Linderung verschaffen: Eine Wärmflasche, ein Körnerkissen oder ein entspannendes, warmes Bad sind oft wohltuend. Die Wärme wirkt entkrampfend und kann Schmerzen lindern.