Wenn es um den Kinderwunsch geht, stehen zunächst meist die Frauen im Fokus. Doch auch der Partner kann einiges tun, damit es mit dem Nachwuchs funktioniert. Gemeinsam können die Chancen auf die Erfüllung des Kinderwunsches steigen. Eine Übersicht als Download gibt es hier.
Nicht immer liegt es an der Frau, wenn sie nicht auf Anhieb schwanger wird – schließlich gehören zwei dazu. Neben dem Zyklus der Frau ist auch die Spermienqualität des Mannes ausschlaggebend für eine erfolgreiche Befruchtung. Die Qualität der Spermien wird anhand verschiedener Faktoren beurteilt. Dazu zählen unter anderem:
Die Fruchtbarkeit eines Mannes kann aus unterschiedlichen Gründen beeinträchtigt sein. Die Ursachen hierfür sind komplex und können von erblichen Veranlagungen über Infektionskrankheiten bis hin zu Hormonstörungen reichen. Aber auch durch den modernen Lebensstil kann die Spermienqualität in Mitleidenschaft gezogen werden: Häufig ist die Anzahl der Spermien im Ejakulat verringert oder aber auch die Beweglichkeit reduziert. Schuld daran sind oftmals Faktoren wie zu wenig Bewegung, Übergewicht, vermehrter Alkoholkonsum, Rauchen oder eine ungesunde Ernährungsweise. Sport ist daher ebenso essentiell wie beispielsweise der Verzicht auf Nikotin oder zu viel Alkohol.
Ein sehr wichtiger Baustein für die männliche Fruchtbarkeit ist somit ein gesunder Lebensstil. Dazu gehört unter anderem eine ausgewogene Ernährung: Neben täglich viel frischem Obst und Gemüse, sollten Brot, Nudeln und Reis in Form von Vollkornprodukten auf dem Plan stehen. Milch und Milchprodukte gehören ebenfalls täglich auf den Teller und liefern eine große Portion Eiweiß. Fisch sollte mindestens einmal die Woche gegessen werden, um dem Körper wertvolle ungesättigte Fettsäuren zu liefern. Gut geeignet ist auch Rohkost und gedämpftes Gemüse.
Fleisch hingegen sollte nur in Maßen verzehrt werden und auch bei Fast Food, Fertiggerichten, Wurst und Gebäck ist Vorsicht geboten: Sie enthalten oft versteckte Kalorien. Eher selten auf dem Speiseplan stehen sollten auch Süßigkeiten und Snacks. Für die Zubereitung von Speisen sollte auf hochwertige pflanzliche Öle wie Leinöl, Walnussöl oder Olivenöl gesetzt werden. Salate sollten stets frisch gewaschen verzehrt werden. Bei fertig abgepackten Salaten besteht häufig eine erhöhte Keimgefahr.
Essenziell ist zudem die Versorgung mit verschiedenen Mineralstoffen und Vitaminen, die die männliche Fruchtbarkeit unterstützen können. Wichtig sind insbesondere Zink und Selen. Zink fördert die normale Fruchtbarkeit und sorgt für die Erhaltung eines ausreichend hohen Testosteronspiegels im Blut. Selen trägt zu einer normalen Schilddrüsenfunktion bei und wird für die Spermienbildung benötigt. Aber auch B-Vitamine, zu denen unter anderem die Folsäure zählt, sollten supplementiert werden. Im Zusammenspiel regulieren Folsäure, Vitamin B6 und B12 den Homocystein-Blutspiegel. Bei Homocystein handelt es sich um eine Aminosäure, die als Nebenprodukt im menschlichen Stoffwechsel entsteht und indirekt die Spermienqualität beeinträchtigen kann. Von großer Bedeutung sind außerdem die Vitamine C und E sowie Beta-Carotin. Diese schützen ebenso wie Kupfer und Zink die Zellwände der Spermien vor oxidativem Stress. Um den Körper mit allen notwenigen Mikronährstoffen zu versorgen, kann die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels wie Folio men sinnvoll sein.
Aber auch andere Faktoren im Alltag können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen: So sollten Männer beispielsweise darauf achten, dass die Temperatur im Hodensack nicht zu hoch ist. Idealerweise liegt sie bei 33 bis 35 Grad Celsius. Bei höheren Temperaturen kann die Spermienqualität leiden. Auf enge Hosen sollte daher verzichtet werden. Fahrradfahrer sollten zudem auf einen geeigneten Sattel achten: Zu enge Funktionskleidung, schlechte Belüftung, aber auch ein zu kleiner und harter Rennradsattel können den Hodensack überhitzen und so die Qualität der Spermien beeinträchtigen. Auch zu enge Unterwäsche kann einen ähnlichen Effekt haben.
In der heutigen Zeit spielt auch dauerhafter Stress eine große Rolle: Zu wenig Schlaf, ein verschobener Tag-Nacht-Rhythmus oder kreisende Gedanken können sich ebenfalls negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Daher sollten sich Paare nach Möglichkeit nicht unter Druck setzen, wenn es um die Kinderplanung geht. Denn oft funktioniert es dann erst recht nicht. Männer reden dabei meist nicht so offen über ihre Sorgen wie Frauen, doch auch beim vermeintlich „starken“ Geschlecht sollte der Stressfaktor berücksichtigt werden.
APOTHEKE ADHOC Debatte