Covid-Impfung: Keine Bedenken für werdende Mütter Cynthia Möthrath, 23.02.2022 10:17 Uhr
Die Corona-Impfung ist mittlerweile fester Bestandteil der Impfempfehlungen. Auch während der Schwangerschaft wird eine Auffrischungsimpfung empfohlen. Da Medikamente und bestimmte Impfungen in dieser besonderen Phase jedoch als problematisch bewertet werden, haben werdende Mütter häufig Bedenken. Ein Blick auf die aktuelle Studienlage gibt jedoch keine Hinweise auf Früh- oder Mangelgeburten. Einen Überblick als Download gibt es hier.
Seit September 2021 wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) die Covid-Impfung für alle werdenden Mütter ab dem zweiten Trimenon empfohlen. Auch Frauen mit Kinderwunsch sollen sich bereits vor der Empfängnis ausreichend schützen, um im Falle einer Schwangerschaft einen ausreichenden Schutz aufzuweisen und so auch indirekt das Kind mitzuschützen. Fachleute sind sich mittlerweile einig, dass der Nutzen der Impfung für Schwangere das Risiko überwiegt.
Covid führt bei Schwangeren häufiger zu Komplikationen
Denn verschiedene Daten zeigen, dass Schwangere auch bei leichten Verläufen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen aufweisen. Liegen bei den Frauen noch weitere Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes vor, wird das Risiko weiter erhöht. So kann es beispielsweise zu Frühgeburten oder einer Präeklampsie kommen. Fachgesellschaften raten daher schon länger zur Corona-Impfung für Schwangere, um derartige Komplikationen zu vermeiden. Zwar sei das absolute Risiko für einen schweren Covid-Verlauf gering – allerdings ist es bei Schwangeren höher als bei nicht-schwangeren Frauen im gleichen Alter.
Impfung bietet zahlreiche Vorteile
Die mRNA-Impfstoffe haben sich mittlerweile in zahlreichen Studien als wirksam und sicher für Schwangere und ihr Kind erwiesen.
Gründe für Covid-Impfung bei Schwangeren auf einen Blick:
- Schützt vor schweren Covid-Verläufen und Hospitalisierungen (vor allem bei Begleiterkrankungen, die als Risikofaktoren gelten)
- Rund 10 Prozent der Schwangeren oder Frauen im Wochenbett mit Covid-19 entwickeln einen schweren Verlauf im Vergleich zu nicht schwangeren Frauen
- Komplikationen treten bei Schwangeren mit Covid-19 häufiger auf als bei Frauen ohne Corona-Infektion
- Mütterliche Antikörper werden auf das Kind übertragen und finden sich außerdem in der Muttermilch
Keine Hinweise auf Risiken durch die Impfung
Eine aktuelle großangelegte Untersuchung aus den USA zeigt erneut, dass es nach der Impfung nicht zu vorzeitigen Geburten oder einem geringeren Geburtsgewicht kommt. Die Ergebnisse wurden im „Morbidity and Mortality Weekly Report” der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) vorgestellt.
Insgesamt werteten die Wissenschaftler:innen die Daten von rund 46.000 schwangeren Frauen aus, die eine Lebendgeburt zur Welt brachten. Etwa 10.000 von ihnen wurden zwischen Dezember 2020 und Juli 2021 während der Schwangerschaft gegen Sars-CoV-2 geimpft. Fast alle Frauen erhielten das Vakzin von Biontech/Pfizer oder Moderna. Meist wurden die Impfungen im zweiten oder dritten Trimester verabreicht. 82 Prozent erhielten beide Impfdosen in der Schwangerschaft.
Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass das Risiko für Frühgeburten und Mangelgeburten gering war: Nur 6,6 Prozent brachten ihr Kind zu früh auf die Welt (vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche). Dabei ist der Anteil unter den geimpften Frauen mit 4,9 Prozent niedriger als bei den Ungeimpften mit 7 Prozent. Gleich war hingegen der Anteil der Kinder, die ein zu niedriges Geburtsgewicht aufwiesen (8,2 Prozent).
Wann können sich Schwangere boostern lassen?
Die Booster-Impfung ist für Schwangere und stillende Frauen drei Monate nach der letzten Corona-Impfung oder nach einer durchgestandenen Covid-Erkrankung möglich. Nicht nur die Frauen selbst, sondern auch ihre engen Kontaktpersonen sollten sich gemäß der aktuellen Impfempfehlungen vor Sars-CoV-2 schützen. Gleiches gilt für Frauen mit bestehendem Kinderwunsch.