In der Schwangerschaft wird die easy Laufrunde für so manche zu einem akribisch zu planenden pränatalen Sportevent. Treter an und los – ist nicht mehr drin. Im Gastbeitrag von Achilles Running hat Redakteurin Ellen-Jane eine Kugel-Lauf-Checkliste zusammengestellt.
Passen die Laufschuhe noch?
Durch Mehrgewicht und Wassereinlagerungen sind meine Füße gewachsen, die einstigen Wohlfühlschlappen entwickelten sich zum einschnürenden Gefängnis. Also bin ich los und habe Neue gekauft. Endlich kommt mir meine Laufschuhsucht zugute.
Gibt es Toiletten auf der Strecke?
Das Klischee stimmt: Schwangere müssen ständig pinkeln. In der Frühschwangerschaft liegt es am Hormon Progesteron, später drückt das wachsende Bauchtierchen auf die Blase. Selbst, wenn man gerade war – die Blase fühlt sich voll an. Was sie manchmal auch ist, da sie sich wegen der Lage des Kindes eventuell nicht richtig entleert. Unschön, wenn das durch eine Erschütterung der Schritte oder Niesen auf der Strecke passiert. (Für den Notfall: Slipeinlage tragen!) Und hatte ich schon erwähnt, dass Schwangere zu Verstopfung neigen? Wenn sich doch etwas lockert, hat das Auffinden einer Notdurftstätte oberste Priorität.
Was, wenn ich nicht mehr kann?
Die Streckenwahl muss gut geplant sein. Ideal ist eine Laufmöglichkeit in der Nähe des heimischen Sofas, wo man einfach Runden drehen kann. Dann muss man nicht sehen, wie man nach vier Kilometern diese auch wieder zurückkommt, wenn einen die Kraft verlässt. Auch empfehlenswert: Sitzmöglichkeiten entlang der Strecke.
Habe ich alles, was ich brauche?
Im Mutterpass steht, man soll ihn überall hin mitnehmen. Bei mir landete er im Sport-BH. Nicht ratsam. Das Ding schubbert die Haut auf und ist hinterher vollgeschwitzt und zerfleddert. Also lieber in einen Turnbeutel/Laufrucksack packen. Dort kann man auch Notfallgeld für eventuelle Hungerattacken oder Taxi-/Bus-/Bahnkosten unterbringen. Und, je nach Streckenlänge und Hitze, eine Trinkflasche. Denn auch wenn man bei jedem Schluck Angst hat, gleich wieder zu müssen: Dehydrieren ist in der Schwangerschaft strengstens verboten.
Ist mein Sportehrgeiz gefährlich?
Nicht unbedingt. Aber etwas mehr auf sich achten als sonst, ist eine gute Idee. In der Schwangerschaft lockern sich Gelenke und Bänder, der Körperschwerpunkt wird verschoben und Zusatzgewicht ist auch noch da – das Verletzungsrisiko ist erhöht. Während moderater Sport in der Schwangerschaft gesund ist, können Anstrengungen den Puls in die Höhe schnellen lassen – was schlecht für Mutter und Kind sein kann. Deshalb: Auf den eigenen Körper und im Zweifel auf die Pulsuhr hören.
Bis wann darf ich laufen?
So lange es sich gut anfühlt. Die Belastung für Sehnen, Gelenke und Beckenboden nehmen mit wachsendem Baby und Babybauch zu. Dennoch: Theoretisch ist Laufen in der Schwangerschaft bis kurz vor Geburt drin. Aber nicht für alle. Und das ist auch völlig ok.
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