In der Schwangerschaft krank zu werden ist besonders unangenehm – denn viele Arzneimittel sollten während dieser Zeit nicht eingenommen werden. Einige Hausmittel können jedoch eine Alternative zu Medikamenten darstellen und gegen verschiedene Beschwerden in der Schwangerschaft helfen.
Ein häufiges Problem in der Schwangerschaft sind Erkältungen: Denn das Immunsystem muss in dieser Zeit gleich zwei Körper schützen. Oft ist die Schwangere dadurch anfälliger und Infekte haben leichtes Spiel. Wichtig bei einer Erkältung ist vor allem Ruhe, damit der Körper sich wieder erholen und zu Kräften kommen kann. Um die Erkältungsbeschwerden zu lindern und festsitzenden Schleim zu lösen, sind vor allem Inhalationen ein gutes Hausmittel: Sie können sowohl mit einem Dampfinhalator, Vernebler oder einfach mit Topf und Handtuch durchgeführt werden.
Zur reinen Befeuchtung kann mit einfachem Salzwasser inhaliert werden. Je nach Beschwerdebild können aber auch verschiedene Heilpflanzen zugesetzt werden: Kamille und Pfefferminze wirken beispielsweise entzündungshemmend, Salbei, Thymian und Eukalyptus antiviral. Außerdem können die Öle festsitzenden Schleim in den Bronchien lösen und das Abhusten erleichtern. Die Inhalation stellt somit eine bewährte Alternative zu herkömmlichen Schleimlösern dar.
Gegen Schnupfen können zudem Nasenspülungen mit isotonischer Kochsalzlösung helfen. Zur Herstellung der Spüllösung werden am besten Kochsalzlösungen aus der Apotheke oder spezielle Beutel mit einer fertig abgepackten Salzmenge, die in Wasser aufgelöst werden, verwendet. Leitungswasser ist nicht zum Spülen geeignet: Denn zu niedrig oder zu hoch dosierte Lösungen können die empfindliche Nasenschleimhaut reizen und zu einem unangenehmen Brennen führen. Nasenduschen können oftmals ein Nasenspray ersetzen indem sie das Sekret verflüssigen und schonend aus der Nase schleusen.
Auch Halsschmerzen müssen nicht zwingend mit wirkstoffhaltigen Lutschtabletten bekämpft werden. Häufig kann schon das Trinken von Arzneitees mit reizlindernden Bestandteilen helfen: Eibisch, Malve, Isländisch Moos oder Spitzwegerich legen beispielsweise einen Schutzfilm über die Schleimhäute. Auch Gurgellösungen aus den entsprechenden Teezubereitungen können die Beschwerden bessern. Ein weiteres Hausmittel sind warme Halswickel: Hierfür wird ein Tuch mit warmem Wasser oder Tee befeuchtet und um den Hals gelegt. Zusätzlich wird der Hals dann mit einem weiteren Tuch oder Schal umwickelt, damit die wärmende Wirkung länger anhält.
Gegen Magen-Darm-Beschwerden wie Krämpfe oder Bauchschmerzen können ebenfalls verschiedene Tees helfen: Kamille besitzt entkrampfende und beruhigende Eigenschaften. Anis, Fenchel und Kümmel wirken carminativ und spasmolytisch – sie helfen vor allem gegen zu viel Luft im Bauch und dadurch bedingte krampfartige Schmerzen. Übelkeit ist eine häufige Begleiterscheinung in den ersten Wochen der Schwangerschaft. Hier kann Ingwer helfen. Aber auch B-Vitamine, welche beispielsweise in dem Nahrungsergänzungsmittel Nausema in ausreichender Menge vorkommen, können das Wohlbefinden steigern. Viele Schwangere haben zudem Probleme mit der Verdauung. Gegen leichte Verstopfungen hilft oft schon ein Glas Pflaumensaft oder etwas getrocknetes Obst. Ist das Gegenteil der Fall und es kommt zu Durchfall, kann schwarzer Tee aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe helfen, auch Bananen oder geriebene Äpfel zählen zu den gängigen Hausmitteln.
Ein altbewährtes Hausmittel gegen Bauchschmerzen ist Wärme: Äußerlich kann dazu beispielsweise ein Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche verwendet werden. Diese sollte jedoch nie mit kochendem Wasser befüllt oder direkt auf die Haut gelegt werden, da es sonst zu Verbrennungen kommen kann. Kirschkernkissen werden im Backofen oder in der Mikrowelle erwärmt, kühlen jedoch schneller aus. Beide Varianten können zudem auch bei Verspannungen oder Muskel- und Gliederschmerzen eingesetzt werden und stellen somit eine Alternative zu Schmerzsalben oder Schmerzmitteln dar.
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