Der gewisse Push für das Immunsystem Cynthia Möthrath, 16.01.2020 14:28 Uhr
Erkältungen sind lästig, während der Schwangerschaft sind die Beschwerden jedoch noch unangenehmer, da Arzneimittel nur eingeschränkt angewendet werden können. Daher sollte eine Erkältung nach Möglichkeit vermieden werden. Verschiedene Vitamine und Spurenelemente können das Immunsystem pushen und auch bei beginnenden Symptomen einen Infekt häufig noch abwehren.
Die Klassiker unter den „Immunboostern“ sind Zink und Vitamin C, doch auch andere Vitamine und Mineralstoffe können helfen. Zink zählt zu den Spurenelementen: Es ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt und soll antivirale Eigenschaften besitzen. Außerdem ist es an der Bildung und Aktivierung von Abwehrzellen beteiligt und trägt somit aktiv dazu bei, Krankheitserreger abzuwehren. Zink soll außerdem bestimmte Rezeptoren blockieren können, an die auch Rhinoviren andocken. Enthalten ist das Spurenelement in verschiedenen Lebensmitteln wie Schalentieren, Innereien, rotem Fleisch, Hülsenfrüchten, Getreide, Fisch, Milchprodukten und Eiern.
Der Bedarf an Zink wird in Abhängigkeit vom Phytatgehalt der Nahrung festgelegt. Phytate kommen vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten oder Vollkorngetreide vor: Werden sie aufgenommen, bilden sie mit Zink im Gastrointestinaltrakt Verbindungen, die der Körper nicht aufnehmen und verwerten kann. Je mehr Phytat in der Nahrung enthalten ist, desto mehr Zink benötigt der Körper also. Schwangere sollten je nach Phytatzufuhr im ersten Trimester zwischen 7 und 11 mg Zink zu sich nehmen. Im Zweiten und dritten Trimester sind es sogar 9 bis 13 mg Zink pro Tag. Während der Schwangerschaft erhöht sich der Bedarf nochmals auf 11 bis 14 mg Zink pro Tag. Bei der Supplementierung sollte auf die enthaltene Zinkverbindung geachtet werden, denn die Bioverfügbarkeit ist unterschiedlich hoch: Organisches Zink wie Zinkgluconat, -aspartat, -orotat und -sulfat können vom Organismus besser aufgenommen werden. Auch Komplexe mit der Aminosäure Histidin sind gut verwertbar. Anorganisches Zinkoxid ist aufgrund der schlechten Bioverfügbarkeit für orale Darreichungsformen eher ungeeignet.
Einen weiteren Push für das Immunsystem kann Vitamin C liefern: Schwangere ab dem vierten Monat sollten etwa 105 mg pro Tag aufnehmen, bei Stillenden sind es 125 mg. Das Vitamin fördert die Abwehrkräfte und trägt zu einer reibungslosen Funktion des Immunsystems bei. Besonders reich an Vitamin C sind beispielsweise Sanddorn, Johannisbeeren, Paprika, Brokkoli und verschiedene Zitrusfrüchte. Das Gute: Vitamin C kann praktisch nicht überdosiert werden, da überschüssige Mengen des wasserlöslichen Vitamins mit dem Urin wieder ausgeschieden werden. Extrem hohe Dosierungen können jedoch abführend wirken, daher sollten die Referenzwerte eingehalten werden.
Neben den beiden Klassikern können aber auch andere Vitamine helfen das Immunsystem zu stärken und Infekte abzuwehren: Vitamin D ist beispielsweise für die Entwicklung der T-Zellen erforderlich, welche maßgeblich zur Infektabwehr beitragen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt während der Schwangerschaft und Stillzeit einen Bedarf von 20 µg Vitamin D pro Tag. Der Bedarf ist in den verschiedenen Folio-Produkten enthalten: Sowohl Folio wie auch Folio forte und die jodfreien Varianten decken somit den empfohlenen Tagesbedarf an Vitamin D.
Zusätzlich ist in den Folio-Präparaten Vitamin B12 in einer Dosierung von 9 µg enthalten: Schwangere und Stillende benötigen 4,5 µg beziehungsweise 5,5 µg pro Tag. Gemeinsam mobilisieren Vitamin B12 und Vitamin D die Abwehrkräfte und helfen somit Infekte abzuwehren – damit sie am besten gar nicht erst entstehen. Denn die Therapiemöglichkeiten in der Schwangerschaft sind begrenzt: Arzneimittel sollten grundsätzlich nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung und nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. Gegen Schmerzen und Fieber ist während der Schwangerschaft vor allem Paracetamol geeignet.
Einige Hausmittel können zusätzlich zur Vitaminzufuhr vorbeugen oder Symptome lindern: Nasenduschen können beispielsweise mechanisch Erreger aus der Nase spülen und Sekret verflüssigen. Sie können daher sowohl zur Vorbeugung wie auch bei akuten Infekten durchgeführt werden. Ebenso kann Inhalieren bei Husten und Schnupfen wohltuend sein und festsitzenden Schleim lösen. Tees mit verschiedenen Heilkräutern können bei Heiserkeit und Husten helfen, sie können die Schleimhäute befeuchten und antientzündlich, beruhigend oder expektorierend wirken.