Alles rund um Schwangerschaftstests APOTHEKE ADHOC, 22.03.2021 16:36 Uhr
Viele Frauen berichten, dass sie auch ohne Schwangerschaftstest recht früh von ihrem Glück wussten. Häufig sei es ein inneres Gefühl, manchmal ziehen Unterleib und Brüste sehr zeitnah. Wer sich nicht auf sein Gefühl verlassen will, kann zu Hause einen Schwangerschaftstest durchführen. Hier sind unterschiedliche Varianten am Markt. Neben dem „Standard-Schwangerschaftstest“ gibt es auch die sogenannten Frühtests, diese reagieren sensibler auf das Schwangerschaftshormon hCG und detektieren eine Schwangerschaft bereits einige Tage vor dem Ausbleiben der Regelblutung.
Während einer Schwangerschaft setzt die Regelblutung aus. Sobald eine Frau „überfällig“ ist, empfiehlt sich die Durchführung eines Schwangerschaftstests. Diese In-vitro-Diagnostika ermitteln den hCG-Wert im Urin. Das Hormon ist zuständig für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft, gleichzeitig unterdrückt es die Regelblutung, indem es die Produktion von Östrogen und Progesteron erhöht. Bereits ein bis zwei Tage nach dem Einnisten der befruchteten Eizelle wird dieses Hormon in der Gebärmutterschleimhaut gebildet. Strukturell handelt es sich um ein Peptidhormon. Humanes Choriongonadotropin – kurz hCG – erreicht im zweiten und dritten Schwangerschaftsmonat ein Hormonspiegel-Maximum, danach nimmt die Konzentration nach und nach ab.
Genau dieses Peptidhormon wird bei der Durchführung eines Schwangerschaftstests wichtig. Liegt keine Schwangerschaft vor, so fällt der Test aufgrund des fehlenden hCG negativ aus. Doch auch zu früh durchgeführt, kann ein Schwangerschaftstest negativ ausfallen: Ist die Hormonkonzentration noch nicht ausreichend, zeigt der Test ein falsch negatives Ergebnis. Ein sicheres Ergebnis erhält die Anwenderin, wenn der Test nach dem ersten Tag nach Ausbleiben der Periode durchgeführt wird.
Früher Schwangerschaftstest bringt Gewissheit
Wer nicht so lange warten möchte, der kann zu sogenannten Frühtests greifen. Diese Urin-Tests können ab dem achten bzw. zehnten Tag der Empfängnis genutzt werden. Allerdings weisen die Frühtests eine höhere Fehlerquote auf. Bei einer Blutuntersuchung beim Gynäkologen kann das Hormon schon in geringsten Dosen nachgewiesen werden. Bereits eine Woche nach der möglichen Befruchtung kann der Frauenarzt oder die Frauenärztin Aufschluss über eine Schwangerschaft geben.
Die am Markt befindlichen Tests lassen sich in drei Kategorien einteilen. Sie unterscheiden sich in ihrer Sensitivität. So liefern sogenannte 10er-Tests bereits ab einer Konzentration von 10 International Units (IU) hCG pro Liter Urin positive Ergebnisse. Diese Konzentration kann ab dem achten Tag der Empfängnis im Harn vorgefunden werden. Die 25er-Tests benötigen eine höhere Hormonkonzentration, um auszuschlagen. Sie liefern ungefähr ab dem zehnten Tag der Empfängnis zuverlässige Resultate – hier liegt die hCG-Konzentration bei rund 25 IU hCG pro Liter Urin. Die dritte Kategorie stellen die 50er-Tests dar. Diese In-vitro-Diagnostika benötigen die höchste hCG-Konzentration im Urin, um aussagekräftige Ergebnisse zu liefern. Erst bei einer Konzentration von 50 IU hCG pro Liter Urin detektieren diese Teststäbchen eine Schwangerschaft.
Die Durchführung der Tests ist relativ simpel. Wer einige Regeln beachtet, der erlangt ein zuverlässiges Resultat. Die meisten Schwangerschaftstests liefern ein über 99-prozentig sicheres Ergebnis, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt angewendet werden. Bei den meisten Tests kann die Frau entscheiden, ob sie das Stäbchen direkt in den Urinstrahl hält oder den Urin zuvor auffängt und anschließend das Stäbchen eintaucht. Um eine ausreichend lange Benetzung zu gewährleisten, empfiehlt sich das Auffangen des Urins. Die Durchführung sollte am Morgen mit dem ersten Toilettengang erfolgen. Hier ist die hCG-Konzentration am höchsten. Entweder zeigt der Test farbige Streifen oder gibt das Ergebnis in Worten wieder. Jeder Test verfügt über ein Kontrollfeld. Erscheint in diesem Feld kein Streifen, so gilt der Schwangerschaftstest als nicht auswertbar. Die Frau sollte dann einen weiteren Test durchführen.
Zeigt der Test ein positives Ergebnis, so sollte Kontakt mit dem Frauenarzt oder der Frauenärztin aufgenommen werden. Die Schwangere sollte frühzeitig ärztlich betreut werden. Darüber hinaus sollte umgehend mit der Substitution von Folsäure begonnen werden. Schwangere haben einen erhöhten Folsäure-Bedarf, der nur unzureichend über die Nahrung gedeckt werden kann.