Von Übergewicht sind mehr als die Hälfte der deutschen Erwachsenen betroffen. Besonders das sich in der Körpermitte ansammelnde viszerale Fett spielt eine große Rolle für Folgeerkrankungen. Denn es ist sehr stoffwechselaktiv. Heißt konkret: Es produziert Botenstoffe, die sich negativ auf die Gesundheit des Körpers auswirken können. Mögliche Folgen können Typ-2-Diabetes, Herzprobleme, Schlaganfall aber auch das metabolische Syndrom, Demenz und hormonelle Störungen bei Frauen sein.

Mehr noch: Das „Bauchfett“ kann auch im Zusammenhang mit chronischen Schmerzen stehen, wie eine aktuelle Studie von Forschern der University of Tasmania belegt. Die Ergebnisse wurden in dem Fachmagazin „Regional Anesthesia & Pain Medicine“ veröffentlicht.

Für die Analyse wurden Daten von über 30.000 Personen erhoben. Mit 51 Prozent war rund die Hälfte der Teilnehmer:innen weiblich und im Schnitt 55 Jahre alt. Per MRT wurde die Menge an Bauchfett gemessen und mit anderen Gesundheitsdaten verglichen. Die Proband:innen wurden zudem danach gefragt, ob sie Erfahrungen mit mehr als drei Monate anhaltenden Schmerzen im Bereich Nacken/Schulter, Rücken, Hüfte, Knie oder am ganzen Körper gemacht hatten.

Es konnte festgestellt werden, dass umso mehr Schmerzpunkte angegeben wurde, je mehr Unterhautfett und/oder Bauchfett vorhanden war. Was besonders auffiel: Bei Frauen war viel Bauchfett mit signifikant mehr Schmerzpunkten verbunden.

„Übermäßige Fettablagerungen können zur Entstehung von chronischen Schmerzen des Bewegungsapparats beitragen“, so das Fazit der Studienautor:innen. „Wir nehmen an, dass die stärkeren Effekte bei Frauen durch Unterschiede in der Fettverteilung und den Hormonen zu begründen sind.“ Daher könne die Reduzierung von Bauchfett als ein Ziel der Behandlung chronischer Schmerzen betrachtet werden, so die Forschenden.