Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) rät zu vorsichtigen Bewegungen beim Schneeräumen. Dies soll Rückenschmerzen verhindern, die durch die Belastung ungewohnter Muskelgruppen entstehen können. Zusätzlich gibt sie Tipps zur Prävention von Schmerzen.
„Wir raten dazu, die körperliche Belastung an den eigenen Trainingszustand anzupassen, indem man zum Beispiel das Tempo und das Gewicht der Schaufel anpasst. Mit richtiger Körperhaltung und Krafteinsatz können damit auch untrainierte Menschen dem Schnee erfolgreich zu Leibe rücken“, sagt Prof. Dr. Bernd Kladny, DGOU-Generalsekretär und Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie der m&i-Fachklinik Herzogenaurach.
Schneeräumen ist eine starke Belastung für Rücken und Gelenke, die vielfach unterschätzt wird. Oftmals findet das Räumen morgens – in leichter Bekleidung und ohne ausreichende Bewegung im Vorhinein – statt. Dabei sind untrainierte Muskeln anfälliger für Verletzungen, wenn sie im Kaltstart beansprucht werden. Falsche Drehungen und ruckartige Bewegungen können dann leicht Zerrungen verursachen. Auch das Heben zu schwerer Schneelasten birgt Risiken. Diese können bis zu Blockierungen von Wirbeln führen oder einen Hexenschuss auslösen. Zudem führt Arbeiten in gebückter Haltung zu einer erhöhten Belastung des Rückens.
„Ich empfehle, auch in der kalten Jahreszeit für ausreichend Bewegung zu sorgen und Sport zu treiben. Denn das stärkt die Muskeln und bereitet auf ungewohnte Belastung wie das Schneeschieben vor“, sagt PD Dr. Christopher Spering, Leiter der DGOU-Sektion Prävention und Oberarzt an der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG).
Für mindestens 3 Monate nach einer Wirbelsäulen-OP rät die DGOU vom Schneeschippen ab. Bei chronischen Leiden sollte darüber hinaus immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden. In beiden Fällen gilt es, Nachbarn, Freunde oder Verwandte um Hilfe zu bitten.
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