Preise und Mengen gedeckelt

Demecan fordert Freigabe für DE-Cannabis

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Berlin -

Während bei den Anbietern von Genusscannabis nach der ersten Lesung des Cannabisgesetzes im Bundestag wenigstens ein Rest an Goldgräberstimmung festzustellen ist, sind die Hersteller von Medizinalcannabis ernüchtert. Demecan etwa sieht sich sogar strukturell benachteiligt, weil es Importen allzu leicht gemacht werde.

Lauterbachs Gesetz untermauert laut Geschäftsführer Dr. Constantin von der Groeben die Benachteiligung deutscher Hersteller von medizinischem Cannabis gegenüber dem internationalen Wettbewerb. „Es ist attraktiver, medizinisches Cannabis aus dem Ausland zu importieren, als es in Deutschland selbst herzustellen.“ In der Folge sei die Produktion in Deutschland bedroht.

„Das Gesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung. Leider dreht sich die Debatte nur um Genusscannabis. Dabei werden auch die Regelungen für Medizinal-Cannabis angefasst und in das neu geschaffene Medizinalcannabisgesetz überführt“, so von der Groeben. Aber: „Es ist nicht nachvollziehbar, warum letztes Jahr fast 25 Tonnen Cannabis für medizinische und wissenschaftliche Zwecke importiert worden sind, aber nur 2,6 Tonnen in Deutschland angebaut werden durften. Das zeigt eindeutig, dass die derzeit ausgeschriebene Produktionsmenge in keinem Verhältnis zum Bedarf steht.“

Um die qualitative Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen, sollten seiner Meinung nach die ausgeschriebene Produktionsmenge dringend erhöht und die Importpraxis überdacht werden. Denn die Menge und der Abgabepreis von deutschem Medizinal-Cannabis seien 2019 in einer Ausschreibung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für vier Jahre fixiert worden. „Importe unterliegen hingegen keinen Preis- und Mengenbeschränkungen. Dadurch ist es deutlich attraktiver, medizinisches Cannabis aus dem Ausland zu handeln, als es in Deutschland selbst zu produzieren.“

Das Gesetz bietet noch die Chance, die Voraussetzungen für die medizinische Versorgung mit Cannabis zu verbessern und die Benachteiligung deutscher Produzenten zu beenden, so von der Groeben.

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