Sommer, Sonne und Erholung: Das ganze Jahr herrscht Vorfreude auf den Urlaub. Doch was tun, wenn die Erholung durch Reisediarrhoe dahin ist? Um sich vor Beschwerden zu schützen, gibt es einige vorbeugende Maßnahmen; im Akutfall können Medikamente und Hausmittel helfen.
Nahezu jeder Dritte ist im Urlaub betroffen: Besonders häufig treten Reisedurchfälle in Ländern rund um den Äquator auf. In den Ländern herrschen oft nicht die gleichen Hygienestandards wie hierzulande. Es kommt zu Bauchkrämpfen und Durchfall, häufig gehen die Beschwerden mit Übelkeit und Erbrechen einher. Auch Kreislaufprobleme können durch den Flüssigkeitsverlust und das warme Klima möglich sein.
Die Ursachen für eine Reisediarrhoe sind vielfältig: Neben Infektionen mit Bakterien oder Viren kann auch die Nahrungsumstellung schuld sein, denn andere Gewürze oder scharfe Speisen können den Magen-Darm-Trakt reizen und ihn aus dem Gleichgewicht bringen. Manchmal ist jedoch auch einfach die Nervosität schuld: Die Vorfreude auf die Auszeit und Sorgen über den reibungslosen Ablauf führen häufig zu nervösen Beschwerden, die sich durch ähnliche Symptome bemerkbar machen.
Ein Reisedurchfall dauert in der Regel zwischen zwei und fünf Tage an und ist eine kurzfristige Erkrankung, die von selbst wieder verschwindet. Gehen die Beschwerden mit hohem Fieber, starken Schmerzen oder Blut und Schleim im Stuhl einher oder dauern sie länger als fünf Tage an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Bei starken Beschwerden sollte Bettruhe eingehalten werden.
Während der Reisediarrhoe muss auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden: Am besten eignen sich stilles Wasser, schwarzer Tee oder Kräutertees mit Kamille, Fenchel oder Pfefferminze. Schwarzer Tee hat einen hohen Gehalt an Gerbstoffen, diese dichten den Darm ab und sorgen so für Besserung. Kräutertees können entspannend und entzündungshemmend wirken. Mindestens zwei Liter pro Tag sollten getrunken werden: Bei höheren Temperaturen und vermehrtem Schwitzen auch mehr, da der Körper durch den Durchfall zusätzlich Wasser verliert.
Auch das Trinken von Elektrolytlösungen ist sinnvoll: Diese können den Wasser-, Mineralstoff-, Salz- und Glucosehaushalt des Körpers aufrechterhalten und so das Allgemeinbefinden fördern. Durch das Trinken der Präparate wird eine mögliche Austrocknung verhindert, jedoch nicht die Dauer des Durchfalls beeinflusst. Ist keine Apotheke in der Nähe, kann aus 500 ml Mineralwasser, 500 ml Orangensaft, sowie einem Teelöffel Salz und acht Teelöffeln Zucker eine eigene Mischung hergestellt werden.
Die hier gängigen Hausmittel helfen ebenso in fernen Ländern: Ein geriebener Apfel enthält Pektin, welches Wasser im Darm bindet und den Durchfall lindern kann. Auch Bananen sind gut geeignet: Sie enthalten Kalium und haben eine stopfende Wirkung. Statt fettigem Essen sollte während der Erkrankung auf Schonkost umgestiegen werden. Haferflocken oder häufig im Frückstücksbuffet angebotene „Over-night-oats“ schützen den gereizten Magen-Darm-Trakt und sind leicht verdaulich.
Reisedurchfall sollte nur in Ausnahmefällen mit Medikamenten gestoppt werden, da die Ursache oft unklar ist. Wird der Darm lahmgelegt, könnten gefährliche Krankheitserreger oder Parasiten im Körper bleiben, statt auf natürliche Weise ausgeschleust zu werden. Hilfreich sind pflanzliche Arzneimittel wie Iberogast, die symptomatisch die Beschwerden lindern. Die enthaltenen Heilpflanzen wirken bei Magenschmerzen, Bauchkrämpfen und Übelkeit entspannend und beruhigend.
Kohletabletten können den Stuhl festigen und Krankheitserreger und Giftstoffe binden und aus dem Körper schleusen. Auch Gerbstoffe können helfen: Sie wirken im Darm adstringierend und verdichten auch kleinste Kapillaren; Giftstoffe und Wasser können nur erschwert in den Darm eindringen. Um eine Infektion zu vermeiden, kann es helfen den Darm bereits vor der Reise aufzubauen und die Darmflora zu stärken.
Um den Urlaub nicht auf der Toilette zu verbringen, können Vorsichtsmaßnahmen helfen: Reisende sollten sich an die Empfehlung „cook it, peel it or forget it“ halten. In fernen Ländern sollten nur gut durchgegarte Fleisch- und Fischgerichte gegessen werden. Auf Eiswürfel und das Trinken von Leitungswasser sollte unbedingt verzichtet werden. Auch die Zähne sollten am besten mit gekauftem Wasser geputzt werden. Im Pool, sowie an Meer und Gewässer, sollte darauf geachtet werden, kein Wasser zu schlucken und nur mit geschlossenem Mund zu schwimmen.
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