Alles, was wir essen und trinken, passiert unseren Darm. Um uns optimal vor Erkrankungen zu schützen und das Maximum an Nährstoffen aufzunehmen, muss er gut funktionieren. Oft nachgefragt: Kuren zur Gesunderhaltung des Darms.
Unsere Organe verfügen über ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem: Schleimhäute. Wir finden sie beispielsweise in der Nase, dem Mund, den Atemwegen und im Genitalbereich. Auch unser Darm ist mit einer Schutzbarriere ausgekleidet. Schleimhäute schützen durch komplexe chemische und immunologische Mechanismen die Organe und damit den Körper vor schädlichen Einflüssen und Erregern.
Die Darmschleimhaut muss dabei gleich zwei Aufgaben erfüllen: Sie muss durchlässig sein für Nährstoffe und zeitgleich undurchlässig für Schadstoffe. Durch Umwelteinflüsse, Reizdarmsyndrom, entzündliche Darmerkrankungen, Chemotherapie oder eine Antibiotika-Gabe kann sie entzündet und dadurch in ihrer Funktionsweise stark beeinträchtigt sein. Patienten fragen dann in der Apotheke nach Darmkuren.
Eine Kur erfordert immer mehrere Schritte und auch Zeit. Das sollte dem Patienten schon zu Beginn gesagt werden. Grundlage jeder Darmkur ist die umfassende Reinigung des Darms. Bewährt haben sich dabei Flohsamenschalen. Durch ihre pflanzlichen Quellstoffe unterstützen sie die normale Darmfunktion, regen die Peristaltik an, kleiden die Darmschleimhaut aus und befeuchten sie. Eine zeitverzögerte Einnahme von anderen Medikamenten ist nötig – wegen eventueller Resorptionsverminderung. Um ein Verkleben im Darm zu verhindern, muss zur Einnahme und auch tagsüber immer ausreichend getrunken werden.
Da die Ursache vieler Darmerkrankungen entzündliche Prozesse mit Säurebildung sind, kann im ersten Schritt auch die Gabe von Basenpräparaten sinnvoll sein. Bitterstoffe sind Empfehlung der ersten Wahl, da sie die Darmbewegung fördern und positiv auf die Verdauungsprozesse wirken. Nutzen all dieser Empfehlungen: Der Patient wird schnell eine Besserung seiner Symptome verspüren und die Compliance wird gefördert.
Erst wenn die Entzündung im Darm abgeklungen ist, ist die Gabe von Probiotika nützlich, denn sie brauchen „Nahrung“ und eine intakte Schleimhaut. Sie fungieren als „Handwerker“ in unserem Darm, der mit einem sanierungsbedürftigen Haus vergleichbar ist. Erst wenn das Haus schick und renoviert ist, ziehen wieder Mieter ein, die Darmbakterien. Auch wenn Werbung etwas anderes verspricht: Die Menge in Nahrungsmitteln mit dem Zusatz „probiotisch“ ist nicht ausreichend, kann aber als Ergänzung genutzt werden. Einige Firmen bieten sogar Kombinationen oder Therapiesets aus Prä- und Probiotika an.
Zu jeder guten Beratung gehört auch die Empfehlung von nichtmedikamentösen Maßnahmen. Ernährungsgewohnheiten sollten hinterfragt werden. Entzündliche Prozesse gehen mit Wärme einher, daher sollten scharfe und zu stark gewürzte Speisen gemieden werden. Auch hastiges Schlingen oder zu große Portionen wirken sich negativ aus.
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