Magen-Darm-Infektionen

Hygiene und Vorbeugung

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Berlin -

Magen-Darm-Infektionen sind nicht nur unangenehm, sondern meist auch hochansteckend. Während einer Erkrankung sollte daher auf ausreichende Hygienemaßnahmen geachtet werden, um eine Verbreitung der Erreger zu vermeiden – Auch zur Vorbeugung ist ein gewisses Maß an Hygiene sinnvoll.

Ausgelöst werden Brechdurchfall & Co. meist durch Viren oder Bakterien. Die Übertragung der Erreger erfolgt dann durch direkten Körperkontakt oder indirekt durch infizierte Gegenstände. Außerdem scheiden Erkrankte die Erreger mit Kot oder Erbrochenem in großen Mengen aus: Noroviren werden beispielsweise noch bis zu 48 Stunden nach Auftreten der eigentlichen Symptome über den Stuhl ausgeschieden. Beim Erbrechen bilden sich außerdem kleinste Viruströpfchen, die in die Luft gelangen. Erbrochenes sollte daher sofort entfernt werden, da es als hochansteckende Infektionsquelle gilt.

Bei unzureichender Hygiene haften kleinste Partikel an den Händen und werden so auf Oberflächen übertragen. Kommt eine andere Person dann mit einem infizierten Gegenstand in Berührung, kann der Erreger schnell in den Mund der Person gelangen und somit in den Körper. Auch über rohe Lebensmittel wie Obst und Gemüse, oder Meeresfrüchte und Trinkwasser können die Erreger übertragen werden.

Viele Erreger sind sehr hartnäckig und haften besonders lange an Oberflächen: Gegen die meisten Desinfektionsmittel sind die Viren zudem immun. Daher gelten besondere Hygienemaßnahmen mit geeigneten Reinigungsmitteln, um eine Ausbreitung zu verhindern. In Kindergärten, Schulen, Altenheimen und Krankenhäusern sind die Noroviren und Rotaviren aufgrund der Ansteckungsgefahr extrem gefürchtet: Oft kommt es zu größeren Ausbrüchen, welche nur schwer einzudämmen sind.

Bei beiden Virusarten gelten die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes: Kinder unter sechs Jahren dürfen Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten vorübergehend nicht besuchen. Der Besuch ist frühestens zwei Tage nach Abklingen der Beschwerden wieder möglich. Betroffene, die beruflich mit Lebensmitteln zu tun haben, dürfen ihre berufliche Tätigkeit ebenfalls frühestens zwei Tage nach dem Abklingen der Krankheitszeichen wieder aufnehmen.

Wichtig zur Vorbeugung ist also in jedem Fall die regelmäßige Handreinigung: Nach jedem Toilettengang, sowie vor der Zubereitung von Speisen müssen die Hände gründlich gewaschen oder desinfiziert werden. Wichtig ist dabei, vor allem die Zwischenräume der Finger und den Nagelbereich gründlich zu säubern. Da man sich unbewusst mehrmals pro Stunde in das Gesicht fasst, kann regelmäßiges Händewaschen die Ansteckungsgefahr deutlich senken. Auch ein Desinfektionsmittel für die Jackentasche ist sinnvoll, um die Hände von Erregern zu befreien, wenn keine Waschgelegenheit zur Verfügung steht. Bei einer Infektion mit einem Magen-Darm-Erreger sollte zusätzlich die Toilette selbst nach jeder Benutzung desinfiziert werden. Gleiches gilt für benutzte Oberflächen wie Waschbecken, Lichtschalter oder Türgriffe. Erkrankte sollten eigene Handtücher oder besser Einmalhandtücher verwenden, die nach der Benutzung sofort entsorgt werden. Falls möglich, ist sogar die Benutzung einer eigenen Toilette bis zu zwei Tage nach der Genesung sinnvoll.

Um eine Infektion zu vermeiden können auch kleine Angewohnheiten im Alltag helfen. Statt die Tür mit den Händen zu öffnen, kann der Ellbogen eingesetzt werden: So gelangen Viren nicht direkt über die Hände in den Körper. Nach dem Händewaschen sollten die Armaturen in öffentlichen Gebäuden nicht mehr angefasst werden: Zum Abdrehen des Wassers oder zum Öffnen der Tür kann ein Papiertuch verwendet werden, welches anschließend entsorgt wird. Zuhause kann regelmäßiges Stoßlüften für eine allgemeine Reduzierung der Viruslast sorgen: Statt das Fenster dauerhaft zu kippen, ist Stoßlüften effektiver. So wird die trockene Luft samt Viren herausgeschleust und neue, frische Luft kann hinein. Lebensmittel sollten vor dem Verzehr immer gründlich gewaschen und nach Möglichkeit durchgegart werden.

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