Hausmittel gegen Flatulenzen APOTHEKE ADHOC, 29.04.2019 14:17 Uhr
Üppige Mahlzeiten oder fettiges Essen können unangenehme Blähungen hervorrufen. Meist sind Flatulenzen harmlos, sie können jedoch mit starken Schmerzen und Krämpfen einhergehen. Um die Symptome schnell zu beseitigen, gibt es einige Hausmittel, die schnelle Linderung bringen.
Die übelriechenden Gase entstehen bei der Zersetzung durch Bakterien im Darm: Es bilden sich unter anderem Kohlenstoffdioxid, Methan und Wasserstoff. Da die Blähungen bei der Verdauung entstehen, sind sie in gewissem Maße etwas ganz Natürliches. Leidet man jedoch häufiger oder sogar dauerhaft unter Flatulenzen, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden. Manchmal können sie auf Begleiterkrankungen, Nahrungsmittelintoleranzen oder ein Ungleichgewicht im Darm aufmerksam machen.
Auch psychische Belastungen wie Stress und Angst können die Bildung der Darmgase fördern. Daher empfiehlt es sich, Ruhepausen in den Alltag einzubauen und genügend Zeit für die Hauptmahlzeiten einzuplanen. Hektisches Essen kann dazu führen, dass unbewusst größere Mengen Luft mitgeschluckt werden, die sich im Darm ansammeln.
Häufig führen bestimmte Lebensmittel vermehrt zu Beschwerden: Kohl, Bohnen, Linsen und Zwiebeln sind Klassiker, wenn es um die Bildung von Darmgasen geht. Vielen Betroffenen hilft es, diese Lebensmittel zu meiden oder nur in geringen Mengen zu verzehren. Auch kohlensäurehaltige Getränke können die Beschwerden verstärken: Wem Limonade & Co. Probleme bereiten, der sollte besser auf stilles Wasser oder Tee zurückgreifen.
Nach größeren Mahlzeiten eignen sich vor allem Tees mit verschiedenen spasmolytischen Bestandteilen, um die Verdauung zu erleichtern: Fenchel, Kümmel und Anis entspannen die verkrampfte Darmmuskulatur. Auch Kamille, Melisse, Schafgarbe oder Pfefferminze können helfen. Sie besitzen entzündungshemmende und carminative Eigenschaften. Ein Tee kann sowohl aus den frischen wie auch aus den getrockneten Bestandteilen zubereitet werden. Ein bis zwei Teelöffel pro 250 Milliliter kochendes Wasser sind ausreichend. Um die volle Wirkung des Tees zu entfalten, muss er 15 Minuten ziehen. Die enthaltenen Bitterstoffe wirken beruhigend und krampflösend.
Neben dem unangenehmen Gasabgang sind die krampfartigen Bauchschmerzen und die gespannte Bauchdecke für Betroffene besonders quälend. Hier kann Wärme helfen: Ein Körnerkissen oder eine Wärmflasche entspannen die Muskulatur und sind wohltuend und lindernd. Zusätzlich kann eine sanfte Bauchmassage Linderung bringen: Dazu wird mit der flachen Hand oder den Fingerspitzen unter leichtem Druck im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum massiert. Der Druck kann je nach Empfindlichkeit langsam gesteigert werden. So werden die Gase weiterbefördert und können schneller ausgeschieden werden.
Der klassische Verdauungsspaziergang nach dem Essen hat ebenfalls positive Einflüsse auf Flatulenzen. Wie Massagen führt die Bewegung dazu, dass Gase besser abtransportiert werden. Auch kleine, leichtere Sport- oder Yogaeinheiten führen zur Linderung der Beschwerden. Diese können jedoch nur durchgeführt werden, wenn die Schmerzen nicht zu groß sind. Eine Überanstrengung hingegen verstärkt häufig noch die Symptome.
Treten die Flatulenzen häufiger und vor allem nach dem Essen auf, kann beim Kochen schon vorgebeugt werden: Gewürze wie Ingwer und Kurkuma regen die Verdauung an und können die Bildung der Darmgase vermindern. Die im Ingwer enthaltenen Gingerole entspannen zusätzlich die Darmmuskulatur und beugen krampfartigen Bauchschmerzen durch vermehrte Luft im Darm vor. Auf das Würzen mit Knoblauch und Zwiebeln sollte dagegen verzichtet werden.
Ein altes Hausmittel gegen verschiedene Darmbeschwerden ist naturtrüber Apfelessig. Er soll antibakterielle Eigenschaften besitzen und sich positiv auf die Darmflora auswirken: Für einen geeigneten Trunk werden etwa zwei Teelöffel Apfelessig auf ein Glas Wasser gegeben und langsam getrunken. Je nach Geschmack kann etwas Honig zum Süßen hinzugegeben werden. Bei häufigeren Beschwerden soll eine Apfelessig-Kur helfen, den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Um neben den Gasen auch Giftstoffe im Darm zu binden, wird häufig die Einnahme von Aktivkohle empfohlen, die die Ausscheidung erleichtern soll. Ein weiteres Hausmittel ist die Einnahme von Natron: Ein Teelöffel Natriumhydrogencarbonat in einem Glas Wasser aufgelöst und getrunken neutralisiert Säuren im Verdauungstrakt und soll die Luft auflösen. Dadurch sollen unangenehme Blähungen schnell gelindert werden.