Bauchschmerzen bei Kindern: Was steckt dahinter? Benedikt Richter, 18.04.2019 15:24 Uhr
„Mama, mein Bauch tut weh.“ Bei diesem Satz geraten viele Mütter in Panik und suchen Hilfe in der Apotheke. Ein Überblick über mögliche Ursachen und fünf Tipps, wie man den Sprösslingen am besten helfen kann.
Bauchschmerzen sind bei Kindern keine Seltenheit. Die kindliche Psyche hat viel zu verkraften: Stress in Freizeit und Schule, Ärger mit Freunden oder Eltern, Schulangst, aber auch Aufregung vor Tests und ähnlichem. All das kann auf die Psyche und den Magen-Darm-Trakt schlagen. Motilitätsstörungen und Überempfindlichkeit sind die Folge und dadurch Magenkrämpfe, Durchfall oder Übelkeit.
Oft ist der Auslöser schnell gefunden: Die Schule stresst. Um die Schmerzen des Kindes nicht auf die leichte Schulter zu nehmen oder alles als „eingebildet“ abzutun, sollten Eltern die Augen nach weiteren Symptomen offen halten. Wenn der Sprössling neben Magenbeschwerden auch noch über Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit klagt und sich sein Verhalten maßgeblich verändert, ist ein psychischer Auslöser naheliegend. Folgende Maßnahmen sind dann hilfreich:
Tipp 1: Zuhören. Auch wenn viele kindliche Probleme für Erwachsene belanglos erscheinen, für Heranwachsende stellen diese oft enorme Herausforderungen dar. Nicht ohne Grund spricht man davon, Sorgen in sich hinein zu fressen. Und wie sich das auf den Magen auswirkt, kennen wir alle buchstäblich nach dem Weihnachtsessen bei Oma. Zuhören und Verständnis zeigen und Lösungsvorschläge für die Probleme erarbeiten, helfen einem gestressten Schulkind schon sehr.
Tipp 2: Für Entspannung sorgen. Damit die Freizeit nicht zum zusätzlichen Stressfaktor wird, sollten Eltern auch darauf ein Auge haben und gegebenenfalls die Notbremse ziehen. Reiten, Musikunterricht und dann noch Lernen und Fußball? Manchmal ist weniger mehr.
Tipp 3: Nicht zum Aufgeben ermuntern. Um die Beschwerden nicht zu manifestieren oder zu verstärken, sollten Eltern versuchen, ihr Kind nicht jedes Mal von der Schule zu befreien, wenn es unter stressbedingten Magenbeschwerden leidet. Mit der Zeit lernt es, dass der Stress vielleicht gar nicht so unerträglich ist wie erwartet.
Tipp 4: Medikamentöse Maßnahmen. Diese sind nicht als alleinige Therapie angezeigt, sondern als Ergänzung zu den oben genannten Tipps. Empfehlenswert sind pflanzliche Präparate, die motilitätsbeeinflussend und beruhigend auf den Gastrointestinaltrakt wirken. Bei unter Sechsjährigen oder Beschwerden, die länger als drei Tage anhalten, ist der Gang zum Arzt nötig. Bei weiteren Symptomen, wie Fieber, Erbrechen, Durchfall oder starken Schmerzen schon früher.