Gefahren der Pilzsaison

Achtung Pilzvergiftung: Fliegenpilz & Co. APOTHEKE ADHOC, 14.11.2020 09:26 Uhr

Im Zweifel lieber nicht selbst pflücken: Die falschen Pilze können schwere Vergiftungen verursachen. Foto: Maria Evseyeva/shutterstock.com
Berlin - 

Wenn die Herbstzeit beginnt und das Wetter langsam kühler und feucht wird, beginnt auch die Pilzsaison. Jedes Jahr machen sich Menschen in den umliegenden Wäldern auf die Suche nach Pilzen. Auch wenn vermeintlich gute Botanik-Kenntnisse bestehen, kann es zu Verwechslungen kommen. Denn auch in Deutschland wachsen potenziell giftige Pilzarten. Eine Pilzvergiftung kann schwere Symptome mit sich bringen, sie müssen daher rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

Beim Spaziergang im Wald entdeckt man im Herbst immer wieder mal Pilze. Doch diese sind nicht unbedingt für das Abendessen geeignet. Im Zweifelsfall sollten sie nicht gepflückt werden, denn Vergiftungen durch Pilze können sehr unterschiedlich sein. Für einen Laien sind sie oft schwer zu erkennen. Daher sollte bei Verdacht am besten der Giftnotruf gewählt oder gleich ein Arzt konsultiert werden.

Selbstmedikation und Hausmittel sind bei einer möglichen Pilzvergiftung fehl am Platz – auf das eigene Auslösen von Erbrechen sollte daher verzichtet werden. Einige Pilzsorten können lebensbedrohliche Beschwerden hervorrufen und sogar bleibende Schäden hinterlassen, wenn nicht rechtzeitig fachmännisch reagiert und behandelt wird.

Schwere je nach Pilz unterschiedlich

Die Symptome können sehr vielfältig, aber auch unspezifisch sein. Wie bei vielen Substanzen macht auch bei Pilzen die Dosis das Gift: Manche Arten sind schon in geringer Menge hochgiftig, bei anderen kommt es auch in großer Menge nur zu leichten Beschwerden. Es kann zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall kommen, manchmal treten jedoch auch Kopfschmerzen auf.

Bei sehr giftigen Pilzen können zudem neurologische Symptome auftreten: Es kommt zu Schwindel, Schweißausbrüchen, Sehstörungen oder erhöhtem Speichelfluss. Im weiteren Verlauf kann sich auch der Puls erhöhen und der Blutdruck abfallen, außerdem können Betroffene verwirrt sein und halluzinieren. Im schlimmsten Fall kommt es zu Krampfanfällen und Bewusstlosigkeit.

Symptome und Verlauf dokumentieren

Je nach Pilz halten die Symptome oft Stunden bis Tage an. Die Beschwerden müssen daher nicht immer unmittelbar nach dem Verzehr auftreten. Bei ihrem Weg durch den Körper können die Toxine jedoch bereits Schaden anrichten. Für den Arzt sind daher die zeitlichen Angaben für eine Diagnosestellung extrem hilfreich.

Abhängig von der Art der Vergiftung und den Symptomen wird dann eine entsprechende Behandlung eingeleitet: Neben durch den Arzt herbeigeführtes Erbrechen kommt auch die Einnahme von Aktivkohle in Frage, um die Gifte zu binden und aus dem Körper zu befördern. Manche Pilzarten verfügen sogar über spezielle Gegengifte, die verabreicht werden können.