Morgenübelkeit: Tipps gegen Unwohlsein APOTHEKE ADHOC, 05.06.2024 14:39 Uhr
Die Schwangerschaft ist für die werdenden Eltern eine aufregende Zeit. Oft wird die erste Freude bei der Mutter jedoch durch Übelkeit und Unwohlsein getrübt. Vor allem in der Frühschwangerschaft kann es zu derartigen Beschwerden kommen. Einige Tipps können helfen, damit die Schwangerschaft in vollen Zügen genossen werden kann.
Oftmals ist die morgendliche Übelkeit eines der ersten Schwangerschaftssymptome. Viele Frauen vermuten erst aufgrund des Unwohlseins, dass sie schwanger sein könnten. Besonders häufig sind die ersten drei Schwangerschaftsmonate von der Symptomatik betroffen. Übelkeit und Erbrechen können ab der sechsten Woche auftreten und verschwinden oft im Laufe des zweiten Trimenons von selbst. Nahezu 90 Prozent aller Schwangeren leiden zumindest zeitweise unter der „Emesis gravidarum“.
Obwohl häufig von Morgenübelkeit gesprochen wird, kann das Unwohlsein auch über Tag auftreten. Der Name ist also irreführend. Die genauen Ursachen sind noch immer nicht vollständig geklärt: Neben einem Anstieg der Schwangerschaftshormone ß-hCG, Progesteron und Estrogen werden vor allem auch psychische Faktoren vermutet. Außerdem spielt womöglich ein Mangel an Vitamin B6 sowie die gesteigerte Geruchsempfindlichkeit eine Rolle.
B-Vitamine als Geheimwaffe
B-Vitamine gelten daher als Geheimwaffe gegen die Übelkeit: Denn die übersteigerte Hormonproduktion kann durch die Einnahme von Vitamin B6 (Pyridoxin) reguliert werden. Es stellt den Co-Faktor für viele Enzyme dar und ist dadurch an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Ein weiterer Vorteil: Die meisten B-Vitamine wie etwa Vitamin B6 und B12 nehmen Einfluss auf die Erythrozyten-Bildung und wirken auftretender Müdigkeit entgegen. Außerdem wird das Immun- und Nervensystem gestärkt.
Werden die B-Vitamine regelmäßig und über einen gewissen Zeitraum eingenommen, können Beschwerden wie Übelkeit verringert werden. Gut geeignet sind Kombipräparate: Diese enthalten die Vitamine B6, B1 und B12.
Kleine Mahlzeiten & Essensfenster: Was hilft noch?
Vielen Frauen hilft es zu wissen, dass die Beschwerden meist im zweiten Trimester vergehen. Nur in Ausnahmefällen hält die Übelkeit länger an. Während der ersten Schwangerschaftswochen kann es von Vorteil sein, nur kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen und ausreichend zu trinken. Schwangere sollten sich nicht zum Essen zwingen – der Körper holt sich alle Nährstoffe, die er braucht. Notfalls greift er auf Reserven zurück.
In Zeitfenstern ohne Unwohlsein können dann die Lebensmittel gewählt werden, die der Schwangeren guttun: Oft wird halbfeste Nahrung besser toleriert als feste Lebensmittel. Auch Schonkost kann helfen, die Beschwerden zu verringern. Einige Frauen setzen zudem auf spezielle Akupressur-Bänder, die am Handgelenk getragen werden und Beschwerden verringern sollen.
Medikamente nur nach Rücksprache
Medikamente sollten nur nach ärztlicher Rücksprache und nicht in der Selbstmedikation eingenommen werden. Einige Präparate können im Off-Label-Use verwendet werden. Dabei erfolgt immer eine sorgfältige Abwägung des Nutzen-Risiko-Profils. Manchmal können auch pflanzliche Alternativen oder Tees in Frage kommen, um Übelkeit und Unwohlsein zu lindern.
Bei starken Beschwerden sollte immer ein Besuch beim Gynäkologen oder bei der Gynäkologin empfohlen werden. In seltenen Fällen leiden Schwangere unter der sogenannten Hyperemesis gravidarum: Dabei kommt es zu einem ständigen und übermäßigen Erbrechen, wodurch dem Körper viel Flüssigkeit verloren geht und die werdende Mutter mehr als 5 Prozent ihres Körpergewichts verliert. In diesem Fall besteht ein Risiko für Mutter und Kind.