Schlafprobleme, Hitzewallung, Reizbarkeit

Menopause: Kann Cannabis Beschwerden lindern?

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Berlin -

Im Klimakterium verändert sich das Zusammenspiel von Hormonen. Es kann zu typischen Symptomen wie Schweißausbrüchen, Schlafmangel und Depressionen kommen. Manche Frauen empfinden die Wechseljahre als emotional belastend, andere kämpfen eher mit körperlichen Beschwerden. Eine Hormonersatztherapie möchten und können manche Patientinnen nicht in Anspruch nehmen. Kann medizinisch angewandtes Cannabis Abhilfe schaffen?

Cannabis wird vor allem wegen seiner beruhigenden Eigenschaften geschätzt. Es könnte helfen, das emotionale Gleichgewicht wieder herzustellen und Symptome wie Schlafprobleme, Kopfschmerzen oder Verdauungsprobleme zu mindern. Das Endocannabinoid-System (ECS) spielt in den Wechseljahren eine wichtige Rolle. Es ist verantwortlich für die Regulierung von Appetit, Stimmung, Schmerz, Gedächtnis, Fortpflanzungsorganen und vielem mehr. Diese Bereiche sind durch die hormonelle Umstellung beeinflusst. Dieses System scheint von der Menopause gestört zu werden. Zudem gibt es Cannabinoidrezeptoren im gesamten weiblichen Fortpflanzungssystem. Schlussfolgernd ist es möglich, dass Cannabis als Medizin einige der Symptome der Menopause reduzieren könnte.

Linderung möglich

Derzeit gibt es kaum wissenschaftliche Belege über die Auswirkungen von Cannabinoiden auf Wechseljahre und Menopause. Umfangreiche Untersuchungen wurden jedoch zur Cannabinoid-Behandlung bei Symptomen wie Schmerz, Depressionen und Angst gemacht. Cannabis könnte daher auch bei den typischen Wechseljahresbeschwerden helfen. Vor allem CBD kommt hier eine wichtige Rolle zu. Cannabidiol, ist das wichtigste nicht halluzinogene Cannabinoid der Cannabispflanze. Es erzeugt keinen Rauschzustand. Seit 2018 ist der Konsum von Cannabis in Kanada legal. Laut einer Studie soll sich eine von drei betroffenen Frauen während der Wechseljahre mit Cannabidiol-haltigen Produkten helfen. Diese Produkte werden oft aus medizinischen Gründen und oral eingenommen.

Forschung noch am Anfang

„Unsere Studie bestätigte, dass ein großer Prozentsatz der Frauen in der Mitte des Lebens Cannabis bei Symptomen konsumiert, die mit den Wechseljahren einhergehen – insbesondere Frauen, die stärkere Symptome zeigten“, so Katherine Babyn von der University of Alberta. Schlafprobleme lösten demnach 65 Prozent der Frauen mit Cannabis und 45 Prozent kämpfen damit gegen Angstzustände an. Muskel- und Gelenkschmerzen konnten 33 Prozent damit lindern und 29 Prozent bekämen so die Reizbarkeit besser in den Griff. Gegen die Depression konnten ganze 25 Prozent mit dem Cannabiskonsum arbeiten.

Da die Forschung zum Einsatz von Cannabis in der Menopause noch am Anfang steht, wird der gezielte Einsatz zur Linderung der typischen Symptome noch dauern.

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