Gender Sleep Gap

Menopause: Jede zweite Frau hat Schlafstörungen

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Berlin -

Eine aktuelle Studie zeigt, dass mehr als die Hälfte der postmenopausalen Frauen unter Schlafstörungen leiden. Die Studienergebnisse werfen auch ein Licht auf den Gender Sleep Gap, der geschlechtsspezifische Unterschiede im Schlafverhalten verdeutlicht.

In einer aktuelle Studie befasste sich ein internationales Forschungsteam mit der globalen Prävalenz von Schlafstörungen während der Menopause. Schlafstörungen können mit langfristigen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit, die sexuelle Funktion, die Arbeitsproduktivität und die allgemeine Lebensqualität verbunden sein, betonen die Wissenschaftler:innen. Angesichts der uneinheitlichen Berichterstattung über Schlafstörungen bei Frauen in der Menopause war es deshalb das Ziel der Studie durch eine systematische Meta-Analyse die globale Häufigkeit solcher Störungen in dieser Lebensphase zu bestimmen.

Menopause: Hälfte leidet an Schlafstörungen

Dazu analysierten die Forschenden Datenbanken wie PubMed, Google Scholar, Scopus, Web of Science, ScienceDirect und Embase nach geeigneten Studien. Berücksichtigt wurden ausschließlich Beobachtungsstudien in englischer Sprache, deren Qualität mithilfe einer wissenschaftlichen Checkliste bewertet wurde. Einfach erklärt: Studien mit einer Punktzahl über 16 galten als qualitativ hochwertig. Die statistische Analyse erfolgte mithilfe der Comprehensive Meta-Analysis Software (CMA), wobei die Heterogenität der Studien und potenzielle Publikationsverzerrungen berücksichtigt wurden.

Die Meta-Analyse zeigt, dass weltweit 51,6 Prozent der postmenopausalen Frauen unter Schlafstörungen leiden. Besonders häufig tritt das Restless-Legs-Syndrom auf, das bei 63,8 Prozent der Betroffenen diagnostiziert wurde, gefolgt von Schlafapnoe mit rund 35 Prozent. Insomnie betrifft 37,6 Prozent der Frauen in der Perimenopause und rund 37 Prozent in der Postmenopause.

Schlafbezogene Tagesschläfrigkeit stellten die Forschenden bei 34,2 Prozent festgestellt, während Früherwachen nur bei 14,2 Prozent vorkam. Interessanterweise war die Prävalenz in größeren Studien tendenziell niedriger, und neuere Untersuchungen zeigten eine Abnahme der Schlafstörungen, was auf Fortschritte bei Diagnostik und Behandlung hindeutet.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Diese Ergebnisse sind auch im Kontext der sogenannten Gender Sleep Gap relevant — einem Begriff, der geschlechtsspezifische Unterschiede im Schlafverhalten beschreibt, die oft zulasten von Frauen gehen. Studien der Sleep Foundation aus dem Jahr 2024 zeigen, dass Frauen häufiger nachts aufwachen und länger wach bleiben als Männer.

Insbesondere Frauen im Alter von 25 bis 44 Jahren, die Kinder haben, schlafen durchschnittlich 30 Minuten weniger pro Nacht als Männer in dieser Altersgruppe. Eine Meta-Analyse von Liang-Nan Zeng und Kollegen verdeutlichte zudem, dass Frauen etwa 60 Prozent häufiger unter Schlaflosigkeit leiden als Männer. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede könnten sowohl durch hormonelle als auch durch psychosoziale Faktoren beeinflusst sein.

Die Forschenden betonen die Notwendigkeit gezielter gesundheitspolitischer Maßnahmen, um das Schlafverhalten von Frauen in der Menopause zu unterstützen. Weitere Forschung könnte sich auf spezifische Interventionen zur Verbesserung der Schlafqualität konzentrieren und ein besseres Verständnis der zugrunde liegenden Ursachen für Schlafstörungen in der Menopause entwickeln.

Die Studie trägt den Titel „Global prevalence of sleep disorders during menopause: a meta-analysis“ und wurde in der Fachzeitschrift „Sleep and Breathing“ veröffentlicht. An der Forschung waren vornehmlich Universitäten und Wissenschaftler:innen aus dem Iran und den USA beteiligt.

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