Kinderwunsch trotz Schleimhautwucherungen

Endometriose: Was Schwangere beachten und wissen müssen

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Berlin -

Bekommen Frauen die Diagnose Endometriose, kann dies ein großer Schock sein. Denn der Kinderwunsch kann durch das Krankheitsbild unerfüllt bleiben. Doch nicht jede Frau, die unter Endometriose leidet, ist zwingend unfruchtbar. Mithilfe von Hormonen oder operativen Eingriffen können die Symptome gelindert und die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöht werden.

Bei der Endometriose kommt es zu strukturähnlichem Gewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle. Damit befindet sich das Gewebe nicht am eigentlich vorgesehenen physiologischen Ort. Dennoch nimmt das Gewebe durch den weiblichen Zyklus und die damit verbundenen Hormonschwankungen Einfluss – auch, wenn es außerhalb der Gebärmutter liegt.

Symptome & Ausmaß sind unterschiedlich

Bei den betroffenen Frauen kommt es daher häufig zu starken Monatsblutungen, welche oft besonders schmerzhaft sind. Auch die Dauer der Menstruation kann sich verlängern. Viele Frauen klagen zudem unabhängig von der Periode über Unterbauchschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder bei der Blasen- und Darmentleerung.

Die Endometriose-Herde können unterschiedlich lokalisiert sein: Sowohl in der Gebärmuttermuskulatur, den Eileitern oder am Eierstock kann das Gewebe auftreten und entsprechend zu unterschiedlich starken Beschwerden führen. Je nachdem, wie schwerwiegend die Symptome sind, findet eine Behandlung statt.

Individuelle Behandlung kann Schwangerschaftschancen erhöhen

Vor allem bei bestehendem Kinderwunsch ist die Therapie sinnvoll: Denn durch Wucherungen oder Vernarbungen können die Eileiter nicht frei zugänglich sein. Die Chancen auf eine natürliche Schwangerschaft werden dadurch verringert. Mithilfe einer Bauchspiegelung können die Gewebe-Herde lokalisiert werden. Ist die Ausbreitung des Gewebes für den unerfüllten Kinderwunsch ursächlich, können die Endometriose-Herde operativ gelöst und entfernt werden. Eine Operation kann die Herde zwar entfernen und den Weg für eine Schwangerschaft freimachen – allerdings kann sich auf Dauer neues Gewebe bilden.

Abseits von der Operation ist die Einnahme von Gelbkörperhormonen denkbar, da sie die Regelblutung abschwächen und dadurch die Entzündungsherde zu einem gewissen Grad ruhigstellen kann. Geeignet ist beispielsweise der Wirkstoff Dienogest. Als orales Kontrazeptivum wird er mit einem weiteren Hormon kombiniert. Als Monopräparat eignet sich der Wirkstoff zur Behandlung der Endometriose – durch den verminderten Schleimhautaufbau kommt es bei erkrankten Frauen zu weniger Wucherungen.

Allerdings dient die Hormontherapie in erster Linie dazu, Schmerzen und Blutungen zu lindern – die Gebärfähigkeit wird dadurch nicht zwingend erhöht. Bleibt der Kinderwunsch weiterhin unterfüllt, kann auch eine künstliche Befruchtung in Betracht gezogen werden. Die Behandlungsoptionen sollten immer individuell mit dem Arzt/der Ärztin besprochen werden.

Endometriose schließt Schwangerschaft nicht aus

Werden Frauen trotz Endometriose schwanger, sind die Symptome während der Schwangerschaft oft verschwunden und es kommt zu einer anhaltenden Besserung. Grundsätzlich können Schwangerschaft und Geburt komplikationslos ablaufen. Allerdings kann es je nach Ausmaß der Wucherungen zu verschiedenen Risiken kommen, die vom Arzt/von der Ärztin beobachtet werden müssen. Der Arzt/die Ärztin sollte daher in jedem Fall über die Erkrankung informiert werden.

Mögliche Risiken bei einer Schwangerschaft unter Endometriose:

  • Niedriges Geburtsgewicht des Kindes
  • Erhöhtes Risiko für Eileiterschwangerschaften & Fehlgeburten
  • Erhöhtes Blutungsrisiko z.B. durch Aufbrechen von Zysten
  • Geburtsverletzungen durch weniger dehnbares Gewebe
  • Ungünstige Plazenta-Lage (Geburtskanal bedeckend)
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