Husten, Halsschmerzen, verstopfte Nase – Erkältungen belasten die öffentliche Gesundheit, beeinträchtigen die Arbeitsproduktivität und führen zu Fehlzeiten in der Schule. Kein Wunder, dass Kundinnen und Kunden sich davor schützen wollen. In einer aktuellen Cochrane-Review haben Forschende ermittelt, ob Zink das Erkältungsrisiko besser senkt als ein Placebo – und ob das essentielle Spurenelement die Dauer der Erkrankung verkürzen kann.
Die Autoren schlossen 34 Studien (15 zur Prävention, 19 zur Behandlung) mit 8.526 Teilnehmern ein. 22 Studien wurden an Erwachsenen, weitere 12 an Kindern durchgeführt. Die Hälfte der Studien untersuchte die Wirksamkeit von Zink, das in Form von Lutschtabletten (3 zur Vorbeugung; 14 zur Behandlung) in Acetat-, Gluconat- und Orotatform verabreicht wurde; Gluconat-Lutschtabletten waren die häufigsten (9/17). Zinkgluconat wurde in Dosierungen zwischen 45 und 276 mg/Tag über einen Zeitraum von 4,5 bis 21 Tagen verabreicht.
Dabei kamen die Forschenden zu dem Ergebnis, dass Zink in sehr hohen Dosen (45-276 mg/Tag über 4,5-21 Tage) bei Erkältungskrankheiten die Krankheitsdauer um bis zu zwei Tage verkürzen kann. Da Zinkpräparate ab einer Dosis von 25 Milligramm unter die Verschreibungspflicht fallen, handelt es sich hierbei tatsächlich um eine Therapieform, und nicht um eine Nahrungsergänzung. Der Analyse zufolge verringert sich das Erkältungsrisiko durch Zink im Placebovergleich nur in geringem Maße. Die durchschnittliche Anzahl der Erkältungen, die während der 5- bis 18-monatigen Nachbeobachtungszeit aufgetreten sind, hat sich ebenfalls nur geringfügig verändert.
Tatsächlich ist laut Verbraucherzentrale ein Zinkmangel in Deutschland eher selten; allerdings sollten Vegetarier- und Veganer:innen ihre Zinkwerte regelmäßig überprüfen lassen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt für Zinkpräparate eine Höchstmenge von 6,5 Milligramm pro Tag. Denn: Obschon das Spurenelement Teil des körpereigenen Abwehrsystems ist, bleibt es ein Schwermetall, das bei Überdosierungen zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen bis hin zu Vergiftungserscheinungen führen kann.
APOTHEKE ADHOC Debatte