Wenn der Hund Schnupfen hat Eva Bahn, 23.04.2019 14:58 Uhr
Eine klassische Zoonose ist eine Erkältung nicht, denn die Viren, die die Erkrankung hervorrufen, sind wirtsspezifisch. Das bedeutet, dass auch kranke Tierbesitzer mit ihren Haustieren kuscheln dürfen. Doch auch Hund, Katze oder Pferd können sich bei nasskaltem Wetter durchaus infizieren. Wie kann der Besitzer ihnen in diesem Fall helfen, schnell wieder gesund zu werden?
Das Winterwetter stellt besonders in Kombination mit trockenwarmen Innenräumen das Immunsystem der Haustiere auf eine harte Probe. Sie können bei Artgenossen über Tröpfcheninfektion mit Viren in Kontakt kommen, die eine Rhinosinusitis auslösen. Die Symptome gleichen denen der menschlichen Besitzer, denn es tritt vermehrt Niesen und Nasenausfluss ein. Fängt der Hund mit der Maulatmung an oder ist das Sekret blutig oder eitrig, so ist er bei einem Tierarzt gut aufgehoben.
Niest er nur gelegentlich und ist der Ausfluss farblos, so kann dem Tier auch selbst geholfen werden, denn Rhinosinutiden haben eine große Selbstheilungstendenz. Die Nase ist das wichtigste Orientierungssystem des Hundes, daher ist die normale Funktion dieses Organes essentiell. Die Schleimhäute sollten stets feucht und die Nasengänge frei gehalten werden. Erreicht werden kann dies über eine Optimierung der Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen und Inhalation von ätherischen Ölen.
Auch bei Erkältungen mit Hustensymptomen kann eine Dampfinhalation dem Tier Linderung verschaffen. Dafür setzt sich der Besitzer am besten mit seinem Tier zusammen an ein Gefäß mit heißem Wasser und einem Kräuterauszug. Erlaubt ist alles, was nicht zu scharf ist und die Augen reizen könnte. So empfehlen sich beispielsweise Salbei, Pfefferminze, Kamille oder Eukalyptus in getrockneter Form und mit heißem Wasser übergossen.
Doch nicht nur Hunde profitieren von der Kraft der Pflanzenauszüge. Kleintiere wie Vögel, Schildkröten, Nager oder Reptilien kann im Falle einer Erkältung auf diese Weise ebenfalls geholfen werden. Meistens sind für Haustiere in dieser Größe eine Transportbox oder ein kleiner Käfig im Haushalt vorhanden. Sitzt der Pflegling darin, können der Topf mit dem Pflanzenextrakt samt heißem Wasser davor aufgestellt werden und alles für zehn Minuten mit einem Handtuch abgedeckt werden. Auf diese Weise können auch Katzen inhalieren. Bei dieser Tiergruppe ist bei der Benutzung von reinen ätherischen Ölen jedoch mit größter Vorsicht vorzugehen. Katzen sollten diese nur stark verdünnt inhalieren und sie keinesfalls aufnehmen. Aufgrund ihrer Glucoronidierungsschwäche der Leber können ätherische Öle für diese Tiergruppe lebensgefährlich werden.
Für alle Haustiere geeignet ist das Rotlicht, wenn gewisse Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Wärme tut bekanntlich gut, und Rotlicht ist in der Lage, das Gewebe auf angenehme Weise zu erwärmen. Die Gefäße werden erweitert und die Haut wird besser durchblutet, was Entzündungsprozesse abmildern kann. Es ist jedoch wichtig, dass der Halter darauf achtet, dass die Haustiere sich damit wohl fühlen. Ein Mindestabstand zur Lampe von einem Meter muss eingehalten werden, um Verbrennungen zu vermeiden, die Bestrahlungszeit sollte nicht über zweimal zehn Minuten am Tag hinausgehen. Rotlicht ist bei Fieber und akuten Mittelohrentzündungen ungeeignet.
Außer bei Katzen ist ein Teeaufguss zur Einnahme immer ein gutes Mittel der Wahl. Besonders Pferde und Hunde können von der Kraft der Pflanzen profitieren. Dabei können entweder der Tee direkt als Getränk angeboten oder eine Mischung der getrockneten Pflanzenteile kurz eingeweicht und unter das Futter gemischt angeboten werden. Im Grunde gilt bei einer Erkältung für unsere tierischen Hausgenossen dasselbe wie für die Besitzer: Wärme, Schleimhäute feucht halten, Inhalieren, frische Luft und viel Ruhe helfen dabei, die Erkältungszeit gut zu überstehen.