Wenn Allergie und Maske die Stimme rauben APOTHEKE ADHOC, 06.04.2021 14:56 Uhr
Endlich steigen die Temperaturen. Noch mitten im Lockdown erfreuen sich die meisten Menschen über die erste Kugel Eis, einen langen Spaziergang mit Sonnenbrille und die aufblühende Natur. Doch nicht nur der Frühling hält Einzug, sondern auch die Pollen. Für Allergiker kann das vor allem in diesem Jahr bedeuten, dass sich gewisse Symptome, wie Heiserkeit, verstärken. Denn nicht nur der Heuschnupfen, sondern auch das Masketragen kann die Heiserkeit verschlimmern.
Die Heiserkeit, von Medizinern als Dysphonie bezeichnet, ist keine eigenständige Krankheit, sondern wird eher als Symptom betrachtet. Sie äußert sich durch eine raue, belegte Stimme, die oft tiefer und leiser als gewohnt ist. Den Sprechvorgang nehmen Betroffene oft als anstrengend wahr. Zwar ist die Dysphonie als Begleiter eines grippalen Infektes wohl am bekanntesten, doch auch bei Heuschnupfen gehört das Symptom für viele Betroffene zum Alltag.
Bei einer Allergie kommt es zu einer überschießenden Immunreaktion. Hierbei werden verschiedene Immunzellen und Entzündungsstoffe freigesetzt werden. Durch Histamin & Co. kommt es unter anderem zur Reizung der Nervengefäße in den Schleimhäuten. Hiervon betroffen sind auch die Stimmbänder und das umliegende Gewebe. Darüber hinaus kann es zur Ausbildung von Ödemen, einer gesteigerten Nasensekretproduktion und einer generellen Weitstellung der Gefäße kommen.
In der Regel lässt sich eine Dysphonie gut in der Selbstmedikation behandeln. Durch die regelmäßige Einnahme von Antihistaminika nimmt die Symptomatik ab. In der Apotheke stehen mittlerweile mehrere Wirkstoffe zur Auswahl. Neben Cetirizin und Loratadin sind auch die beiden Wirkstoffe der „neueren Generationen“ der H1-Blocker mittlerweile rezeptfrei erhältlich: Desloratadin und Levoceitirizin sollen weniger müde machen. Dennoch sollten die Tabletten eher abends genommen werden, um die Problematik zu umgehen.
In diesem Jahr kommt für Allergiker unter Umständen ein weiteres Problem hinzu – die FFP2-Maske. Diese ist mittlerweile vielerorts vorgeschrieben – ein einfacher OP-Schutz reicht nicht mehr aus. Die höhere Filterrate wirkt sich bei einigen Trägern auf die Stimme aus. Durch die veränderte Luftqualität neigen empfindliche Personen zu vermehrter Heiserkeit. Kommt dieser Effekt mit dem Heuschnupfen zusammen, vergeht einigen Betroffenen die Lust am Frühling. Die Heiserkeit durch die Maske lässt sich mit Antihistaminika nicht bekämpfen.
Um die Beschwerden zu lindern, sollte hier vor allem auf die regelmäßige Pflege der Schleimhäute geachtet werden. Regelmäßiges Trinken ist dabei besonders wichtig: Am besten sollten über den Tag verteilt mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu sich genommen werden. Tees mit reizlindernden Bestandteilen – wie sie beispielsweise auch bei Reizhusten eingesetzt werden – können besonders hilfreich sein: Die in Huflattich, Malve, Eibisch oder Isländisch Moos enthaltenen Schleimstoffe legen sich wie ein Schutzfilm über die gereizten Schleimhäute und verhindern ein übermäßiges Austrocknen.
Bonbons oder Lutschtabletten können häufig für noch besseren und langanhaltenderen Schutz der Schleimhäute sorgen. Außerdem können sie auch in stressigen Zeiten unbemerkt hinter der Maske gelutscht werden – wenn der Gang zum Wasserglas mal wieder entfällt, weil man nicht vom HV-Tisch wegkommt. Primelwurzel, Honig, Isländisch Moos oder spezielle Hydro-Komplexe kleiden die Schleimhäute des Mundes aus und sorgen für eine regelmäßige Befeuchtung der Halsschleimhäute beim Lutschen.