Das läuft ja wie geschmiert!

Was kann ein Erkältungsbalsam?

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Berlin -

Als Kind gab es während einer Erkältung von Mama und Oma nicht nur Mitleid und Zuwendung. Wir wurden auch mit intensiv riechendem Balsam behandelt. Viele Patienten schwören noch heute auf Erkältungssalben, schreiben ihnen die verschiedensten Wirkungen zu und bevorraten sich damit in ihrer Hausapotheke. Was hat es damit auf sich?

Als Erkältungsbalsam bezeichnet man halbfeste Zubereitungen, die zur Behandlung von Erkältungssymptomen wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen eingesetzt werden, indem man sie auf Hals, Rücken oder Brust aufträgt. In der Regel enthalten sie verschiedene ätherische Öle und eine wasserfreie Grundlage wie Vaselin.

Eine Erkältungssalbe hat gleich mehrere Effekte. Zum einen wird durch das Einreiben der eher festen Zubereitung ein Massage- und leichter Wärmeeffekt erreicht. Das schafft Linderung und Erleichterung. Gerade Kinder profitieren davon, wenn ihnen Mama oder Papa vor dem Schlafen noch eine kleine Massage geben. Das beruhigt und lässt sie besser einschlafen.

Die Hauptwirkung liegt aber in den ätherischen Ölen. Sie werden über Mund und Nase inhaliert und haben antiseptische, auswurffördernde und schleimlösende Eigenschaften. Außerdem erleichtern sie das Atmen durch die abschwellende Wirkung auf die Schleimhäute des Mund- und Nasenraumes. In Internetforen als Wundermittel beschrieben: Den Balsam kurz vor dem Zubettgehen dick auf die Fußsohlen auftragen und dicke Wollsocken tragen.

Vorsicht ist bei Kleinkindern geboten. Einige Inhaltsstoffe können reizend auf die junge Haut wirken und sollten daher nicht angewendet werden. Außerdem muss die Gefahr eines Krampfes im Kehlkopf bedacht werden. Dieser kann zu Atemnot führen und sogar lebensbedrohlich sein. Daher dürfen Erkältungssalben bei Kindern unter zwei Jahren nur auf dem Rücken angewendet werden. Aber auch bei Erwachsenen gilt es, einige Regeln zu beachten: Ein Erkältungsbalsam sollte nie im Gesicht aufgebracht werden. Gerade in Augennähe ist das sehr unangenehm und gefährlich. Auch auf Schleimhäute gehört ein solcher Balsam nicht. Die Grundlage wirkt okklusiv und die ätherischen Öle reizen die eh schon geschädigte Schleimhaut. Von Tipps, wie den Balsam dick unter die Nase zu streichen, ist daher abzuraten.

Eine weitere Möglichkeit ist die inhalative Anwendung der Zubereitung mittels Wasserdampf. Dafür wird ein 4 bis 5 cm langer Salbenstrang in etwas heißes, dampfendes Wasser gegeben und gerührt bis er sich teilweise löst. Eine vollständige Lösung ist aufgrund der Salbengrundlage nicht immer möglich, aber auch nicht nötig. Die ätherischen Öle und der Wasserdampf steigen auf und können inhaliert werden, indem man durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmet. Die Augen sollten dabei geschlossen bleiben.

In der Regel reicht ein Erkältungsbalsam allein nicht aus, um beispielsweise Husten ausreichend zu lösen, ist aber eine gute Zusatzempfehlung zu Nasenspray, Hustensaft & Co., wenn die oben genannten Hinweise beachtet werden.

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