Warum werden wir im Urlaub krank? Cynthia Möthrath, 05.03.2020 14:57 Uhr
Die Tage bis zum lang ersehnten Urlaub sind gezählt, die Vorfreude steigt und man kann es kaum erwarten – doch plötzlich macht sich ein Kratzen im Hals bemerkbar. Warum werden wir eigentlich häufig im Urlaub krank? Und was kann man tun, um vorzubeugen?
Die ganze Woche ging es gut – keine Anzeichen einer Erkältung. Doch pünktlich zum Wochenende oder vor dem geplanten Urlaub schaltet der Körper in den Krankheitsmodus. Von Experten wird dieses Phänomen auch als „leisure sickness“ (deutsch: „Freizeitkrankheit“) bezeichnet. Mittlerweile gehen Forscher nicht mehr davon aus, dass es Zufall ist. Schuld sind wahrscheinlich Hormone: Denn während der Arbeit ist der Körper auf Leistung eingestellt. Daran ist unter anderem ein Hormoncocktail aus verschiedenen Stresshormonen beteiligt. Dadurch werden Stressreserven zur Verfügung gestellt, die für Konzentration und Leistungsfähigkeit sorgen.
Ist nun der letzte Arbeitstag vorbei, stellt sich der Körper auf Freizeit ein: Die Bildung von Stresshormonen wird heruntergefahren – die Folge können Müdigkeit und Krankheitsgefühle sein. Die häufigsten Symptome sind Kopfschmerzen bis hin zu Migräne, Abgeschlagenheit, Magenprobleme wie Bauchschmerzen und Übelkeit, Muskel- und Rückenschmerzen oder Erkältungssymptome. Oft steigern sich die Symptome zu Beginn des Urlaubes, sodass man richtig krank wird und die freien Tage nur bedingt genießen kann: Statt Erholung steht Krankheit auf dem Programm.
Denn ist der Körper geschwächt, haben Viren leichtes Spiel: Sind die körpereigenen Schutzmechanismen überlistet und außer Kraft gesetzt, dringen die Viren in den Körper ein. Zunächst werden meist die Schleimhäute im Rachenbereich und der Nase befallen. Die Funktion der Flimmerhärchen wird durch den Virenbefall herabgesetzt. Ein Kratzen im Hals, Schluckbeschwerden und häufiges Niesen sind häufig der Anfang. Um ein weiteres Fortschreiten zu verhindern, sollte schon jetzt die symptomatische Therapie beginnen und zeitgleich das Immunsystem gestärkt werden.
Nach wenigen Tagen beginnt meist der Schnupfen. Dieser tritt zunächst mit wässrigem, klarem Sekret auf – ein Zeichen, dass das Abwehrsystem auf Hochtouren läuft, um die Erreger auszuspülen. Die zusätzliche Sekretbildung führt außerdem dazu, dass die Schleimhäute besser mit Feuchtigkeit versorgt werden und nicht so schnell austrocknen. Bei einer akuten Verschleimung der Nasennebenhöhlen können pflanzliche Schleimlöser wie GeloMyrtol oder auch der abschwellende, in GeloProsed enthaltene Wirkstoff Phenylephrinhydrochlorid helfen. Paracetamol hilft zusätzlich gegen Kopf- und Gliederschmerzen.
Um der Entstehung der „leisure sickness“ vorzubeugen, sollte der Übergang von Arbeit zu Freizeit oder Urlaub nach Möglichkeit langsam und schrittweise erfolgen: Statt am letzten Arbeitstag hektisch noch alles Nötige abzuarbeiten, sollten noch notwendige Arbeiten strukturiert auf die Woche verteilt werden. Geht es ins Ausland, sollte die Reise erst ein paar Tage nach dem letzten Arbeitstag erfolgen: So können das Packen und Vorbereiten in Ruhe stattfinden, statt eine zusätzliche Belastung darzustellen. Der Körper kann sich so langsam auf den Urlaub einstellen.
Häufig klagen Urlauber auch erst nach dem Flug über Halsschmerzen, manchmal folgt auch eine Erkältung: Die kalte, trockene Zugluft in der Kabine kann zusätzlich reizen und das Keimwachstum begünstigen. Viren und Bakterien können sich leichter auf die trockenen Schleimhäute setzen und vermehren. Häufig läuft zusätzlich die Klimaanlage auf Hochtouren. Außerdem sinkt die Durchblutung und die körpereigene Abwehr kann nicht mehr optimal arbeiten. Klimaanlagen können außerdem Viren, Pilze oder Bakterien, die sich im System befinden, über den Luftstrom verteilen.