Von der Nase zum Ohr: Wie Erreger wandern APOTHEKE ADHOC, 10.11.2020 14:18 Uhr
Wenn eine Erkältung auftritt, bleibt es häufig leider nicht bei Husten und Schnupfen. Denn die Erreger können wandern und so beispielsweise auch die Ohren befallen. Besonders Kinder sind aufgrund der noch nicht ausgewachsenen Anatomie häufig von Ohrinfektionen betroffen.
Die Nase ist zu und die Atmung erschwert: Schnupfen ist meist wesentlicher Bestandteil eines akuten Atemweginfektes. Im Laufe der Erkältung können die angeschwollenen Schleimhäute dazu führen, dass die Belüftung der Nasennebenhöhlen, aber auch die des Innenohrs, vermindert ist. So entsteht ein Milieu, in dem sich Keime und Krankheitserreger besonders wohlfühlen.
Ein Infekt wird zumeist durch Viren ausgelöst, die sich vermehren. Häufig kommen nach kurzer Zeit auch Bakterien hinzu und sorgen für eine Ausweitung. Durch die anatomische Verbindung zwischen Nasennebenhöhlen und Innenohr kann es insbesondere bei Kindern schnell zu einer Mittelohrentzündung kommen, die besonders schmerzhaft ist. Dabei entzündet sich die Schleimhaut der Paukenröhre – es wird zwischen seröser und die eitriger Otitis media unterschieden. Dauert die Infektion länger an, kann sie chronisch werden und das Trommelfell dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen werden. Im schlimmsten Fall kann sich die Entzündung, wenn sie unbehandelt bleibt, bis zum Gehirn ausbreiten und dort eine Meningitis auslösen.
Kinder besonders häufig betroffen
Besonders Kleinkinder sind häufig von Mittelohrentzündungen betroffen, da die sogenannte „eustachische Röhre“, welche die Verbindung zwischen dem Nasen-Rachen-Raum und dem Mittelohr darstellt, noch verkürzt ist. Dadurch können Krankheitserreger leichter aus der Nase oder dem Rachen in das Ohr gelangen und sich dort vermehren. Mit zunehmendem Alter nehmen meist auch die Ohrinfektionen ab. Aber auch andere Faktoren, wie eine falsche Ohrhygiene oder Verletzungen des Gehörgangs, können zu Infektionen und Ohrenschmerzen führen.
Meist kommt es durch eine Ohrinfektion zu pulsierenden oder stechenden Schmerzen sowie einem Druckgefühl im Ohr. Häufig wird die Symptomatik auch von Fieber begleitet. Kinder neigen häufig den Kopf zur schmerzenden Seite oder halten sich das Ohr fest. Oft geht der Infektion eine Erkältung mit zähflüssigem, festsitzendem Schnupfen voraus. Kann das Sekret vom Körper nicht gut abtransportiert werden, sind ideale Voraussetzungen geschaffen.
Ohrentropfen, Analgetika & Co.
Treten die Ohrenschmerzen zusammen mit Symptomen wie Abgeschlagenheit, Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen oder Schwindel auf, sind neben der Gabe von Schmerzmitteln schleimlösende und Produkte wie Myrtol oder GeloMyrtol forte empfehlenswert, da sie zähflüssiges Sekret verflüssigen und so für einen besseren Abtransport sorgen. Dadurch wird die ordnungsgemäße Belüftung der Ohren und Nasennebenhöhlen wiederhergestellt und die Grundvoraussetzung für ein Abheilen geschaffen. Außerdem wirken die Präparate entzündungshemmend.
Bei der Verwendung von Ohrentropfen sollten diese vor der Anwendung kurz in der Hand erwärmt werden. Sie dürfen jedoch nur angewendet werden, wenn das Trommelfell intakt ist. Je nachdem, welcher Teil des Ohrs betroffen ist, können lokale Analgetika jedoch nicht wirken, da sie beispielsweise bei einer Mittelohrentzündung nicht bis zum Entzündungsherd vordringen. Besser geeignet sind dann systemische Schmerzmittel, die gleichzeitig die Entzündung bekämpfen und Fieber lindern.