Superinfektionen

Tonsillitis: Hochansteckende Halsentzündung

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Berlin -

Eine Mandelentzündung entsteht meist in Folge eines viralen Infektes. Es kommt zu starken Schmerzen und Schwellungen im Halsbereich. Die Tonsillitis ist hochansteckend und kann zu Komplikationen führen.

Die Gaumenmandeln sind Teil des sogenannten „lymphatischen Rachenrings“: Dieser bildet die Abwehrbarriere gegen Viren und Bakterien, die über die Nase oder den Mund in den Körper eindringen. Neben den Mandeln zählen auch Milz und Thymus zum lymphatischen System. Ein intaktes Lymphsystem ist die Voraussetzung für eine schnelle Abwehrreaktion des Immunsystems. Da sich bei einer Infektion die Lymphozyten vermehren, kann es zum typischen Anschwellen der Lymphknoten kommen. Bei einer Tonsillitis handelt es sich meist um eine Superinfektion mit Streptokokken.

Bei einer Mandelentzündung ist der gesamte Rachenbereich stark gerötet und angeschwollen. Es kommt zu Schluckbeschwerden und Halsschmerzen, die bis zu den Ohren ziehen können. Häufig haben Betroffene auch Probleme beim Sprechen. Die bakterielle Infektion geht meist mit Fieber und Abgeschlagenheit einher. Auf den Mandeln bildet sich typischerweise ein weißlich-gelber Belag, der durch Ausscheidungsprodukte der Mandeln entsteht: Man spricht von „Eiterstippchen“. Diese verursachen häufig einen übelriechenden Mundgeruch und einen eitrigen Geschmack.

Eine Mandelentzündung wird meist mit Antibiotika behandelt. Sie heilt in der Regel in ein bis zwei Wochen wieder aus. Manchmal kann sie auch Begleitsymptom einer anderen Erkrankung wie Scharlach oder Pfeifferschem Drüsenfieber sein. Wird sie nicht behandelt, kann sie sich chronifizieren und dauerhafte Beschwerden auslösen. Gegen Fieber und Schmerzen kommen häufig Analgetika oder Antipyretika zum Einsatz.

Zusätzlich können einige Hausmittel helfen die Beschwerden zu lindern: Vor allem bei Älteren ist das Gurgeln mit verschiedenen Zusätzen ein altbewährtes Hausmittel bei Halsschmerzen. Es bessert Schluckbeschwerden und Heiserkeit und kann auch bei Hustenreiz Linderung bringen. Die Gurgellösung gelangt an Bereiche im Rachen, die Lutschtabletten nicht erreichen. Frisch aufgebrühte Kräutertees mit Kamille, Thymian oder Salbei eignen sich aufgrund ihrer Inhaltsstoffe besonders gut. Auch Salzwasser oder Propolistinktur ist geeignet. Am besten wird alle zwei bis drei Stunden für etwas fünf Minuten gegurgelt.

Ein weiteres Hausmittel sind warme Halswickel: Hierzu wird ein Küchenhandtuch mit warmem Wasser getränkt und um den Hals gelegt. Zusätzlich kann darüber noch ein Schal getragen werden, um die Wirkung zu verstärken. Die wohlige Wärme schützt vor Zugluft und weiterer Unterkühlung. Zudem wird die Durchblutung im Halsbereich und damit die Immunabwehr verbessert.

Eine erhöhte Trinkmenge und das Lutschen von Bonbons und Halstabletten kann ebenfalls helfen. Die Flüssigkeitszufuhr hält die Schleimhäute feucht und sorgt so dafür, dass Viren und Bakterien sich schwerer anhaften können. Vor allem warme Arzneitees mit entzündungshemmenden oder reizlindernden Bestandteilen wie Kamille, Eibisch, Malve, oder Thymian helfen die Halsschmerzen zu linden und auszuheilen. Neben der ausreichenden Trinkmenge sorgen auch Bonbons für eine ausreichende Befeuchtung der Hals-und Rachenschleimhäute, da sie die natürliche Speichelproduktion anregen.

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