Allergien sind Türöffner

Sorgen-Trio Allergie, Erkältung und Corona

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Berlin -

Die Symptome von Allergie und Erkältung können ähnlich sein: Husten, eine laufende Nase oder Atemnot sind besonders häufig. Besonders bitter: Allergiker sind öfter von Infekten betroffen als Nicht-Allergiker, teilweise überlagern sich Allergien und Erkältung. Eine gezielte Stärkung des Immunsystems kann Betroffenen helfen und einem Infekt vorbeugen.

Allergien können breit gefächert sein: Besonders häufig kommt es zu Reaktionen auf Pollen und Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern oder Gräsern – dem sogenannten Heuschnupfen. Viele Menschen sind jedoch auch gegen Hausstaub, Milben, Tierhaare oder verschiedene Nahrungsmittel wie Nüsse, Ei oder Schalenfrüchte allergisch. Eine Medikamenten-Umstellung kann ebenfalls eine Allergie auslösen.

Was passiert bei einer Allergie?

Bei einer Allergie handelt es sich um eine überschießende Reaktion des körpereigenen Immunsystems gegen verschiedene Substanzen – das Immunsystem ist also gestört. Eine Allergie entsteht in der Regel erst bei wiederholtem Kontakt zu dem entsprechenden Allergen. Der Erstkontakt verläuft meist symptomlos. Bei erneutem Kontakt „erinnert“ sich das Immunsystem an den potenziellen Eindringling und reagiert mit entsprechenden Symptomen.

Das Immunsystem läuft also bei einer Allergie auf Hochtouren und ist mit der Abwehr der als körperfremd erkannten Allergene beschäftigt. Daher haben Krankheitserreger in diesem Zustand leichtes Spiel: Die körpereigene Abwehr ist geschwächt, Viren und Bakterien können sich leichter im Organismus ausbreiten und für Infekte sorgen.

Sorgen-Trio: Allergie, Erkältung und Corona

Wenn die Augen tränen und die Nase läuft, können durch einen Infekt die Allergiesymptome verstärkt oder erweitert werden. Außerdem sorgt die Einnahme von Antihistaminika in Kombination mit der körperlichen Erschöpfung im Rahmen eines Infektes für eine zusätzliche Belastung. Eine durch Allergene gereizte oder verstopfte Nase löst möglicherweise eine Sinusitis aus: Die Nasenschleimhaut ist durch die allergische Reaktion bereits gereizt – Viren können leichter eindringen. Allergiker stellen daher eine Risikogruppe für Infekte dar.

Vor allem in Bezug auf Covid-19 sind deshalb viele Allergiker besorgt. Obwohl Menschen mit Vorerkrankungen zur Risikogruppe für Infektionen gehören, wird derzeit davon ausgegangen, dass Menschen mit Allergien für schwere Covid-Verläufe nicht besonders gefährdet sind.

Unsicherheiten gab es weiterhin in Bezug auf verschiedene Medikamente, die bei Allergien eingesetzt werden: Cortison ist beispielsweise dafür bekannt, das Immunsystem schwächen zu können. Viele Allergiker haben daher Sorge, ihre Medikation fortzuführen. Verschiedene Fachgesellschaften warnen jedoch vor einem eigenmächtigen Absetzen der Medikamente – eine Verschlechterung der Allergiekontrolle könnte demnach den Körper mehr belasten als eine weitergeführte Cortison-Therapie. Im Zweifelsfall sollte die Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.

Gezielt vorbeugen – aber wie?

Allergiker sollten vor allem während der kalten Jahreszeit ihr Immunsystem unterstützen – so kann verschiedenen Infekten und der Sorge vor einer Doppelbelastung durch Allergie und Erkältung vorgebeugt werden. Neben viel Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf und einer gesunden, ausgewogenen Ernährung können auch verschiedene Mineralstoffe und Vitamine die Abwehr stärken. Das klassische Erkältungs-Duo ist Zink und Vitamin C, aber auch Vitamin D und die verschiedenen B-Vitamine können helfen, indem sie Stress reduzieren und den Körper so entlasten.

Wichtig ist außerdem eine regelmäßige Befeuchtung der ohnehin angegriffenen und gereizten Schleimhäute: Eine ausreichende Trinkmenge ist hier ebenso hilfreich wie Lutschtabletten oder Nasenduschen. Warme Tees mit Schleimstoffen bilden einen wirkungsvollen Schutzfilm. Das Immunsystem kann außerdem durch Wechselduschen oder Saunagänge in Schwung gebracht werden. Neben allen Tipps zur Stärkung gelten natürlich auch die Regeln zur Infekt-Vermeidung: Lüften, regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren gehört genauso dazu wie das Tragen einer Alltagsmaske und Abstand halten.

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