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Sommergrippe: Erkältungen trotz Hitze

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Berlin -

Eigentlich gelten Herbst und Winter als typische Erkältungssaison, doch auch in der warmen Jahreszeit können sich lästige Erkältungssymptome bemerkbar machen: Im Volksmund ist häufig die Rede von der „Sommergrippe“. Welche Symptome können auftreten und was hilft am besten?

Normalerweise gilt die kalte Jahreszeit als typische Erkältungssaison. Aktuell machen sich jedoch trotz wärmerer Temperaturen Krankheitserreger breit und sorgen für viele Infekte. Betroffene befürchten eine „Sommergrippe“ – doch was genau ist das eigentlich?

Der Begriff „Sommergrippe“ ist irreführend: Denn die Beschwerden werden nicht durch Grippeviren, sondern herkömmliche Erkältungserreger wie Rhinoviren ausgelöst – die Ursache der vermeintlichen „Sommergrippe“ ist daher analog zu einer Erkältung im Winter. Ähnlich wie bei der saisonalen Influenza wird im Volksmund jedoch fälschlicherweise der Begriff „Grippe“ verwendet.

Infekte im Sommer vs. Infekte im Winter

Kranksein ist nie angenehm. Im Sommer werden die Beschwerden jedoch als besonders belastend wahrgenommen. Oft hält sich das Gerücht, eine „Sommergrippe“ halte den ganzen Sommer über an und klinge erst danach wieder ab. Diese Sorge kann den Betroffenen jedoch genommen werden: Denn da es sich um die herkömmlichen Erreger handelt, ist die Krankheitsdauer genauso lang wie bei einer normalen Erkältung.

Allerdings neigen Erkrankte im Sommer durch di heißen Temperaturen dazu, sich nicht ausreichend zu schonen. Außerdem spielt auch die Kleidung eine wichtige Rolle: Wird sie zu dünn gewählt, kann der Körper erneut auskühlen und der Infekt kann sich unnötig in die Länge ziehen.

Die Beschwerden sind klassisch: Häufig beginnt es mit einem Kratzen im Hals, Kribbeln in der Nase und einem allgemeinen Unwohlsein. Darauf folgen kurze Zeit später Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Fieber ist selten, kann aber in manchen Fällen auch hinzukommen. In solchen Fällen ist strikte Bettruhe einzuhalten, um den Körper zu schonen.

Zugluft & Klimaanlage als Risiko

Neben Zugluft durch Ventilatoren können auch Klimaanlagen die Entstehung eines Infektes begünstigen. Die Abkühlung ist zwar angenehm, allerdings trocknen die Schleimhäute vermehrt aus. Außerdem wird die Durchblutung verringert und Krankheitserreger haben leichtes Spiel.

Werden Klimaanlagen verwendet, sollte die Differenz zur Außentemperatur nicht zu hoch sein. Denn starke Temperaturunterschiede stressen den Körper und können das Immunsystem zusätzlich schwächen. Ein weiteres Risiko birgt die Abkühlung, wenn man verschwitzt ist: Der Schweiß bleibt zunächst zur Kühlung auf der Körperoberfläche. Durch die kalte Luft entsteht nun jedoch zusätzliche Verdunstungskälte.

Schleimhaut-Befeuchtung als Prävention

Damit Krankheitserreger sich nicht auf den Schleimhäuten festsetzen können, ist es wichtig sie zu befeuchten: Eine ausreichende, regelmäßige Trinkmenge kann dazu beitragen. Ebenfalls geeignet sind Bonbons oder Lutschtabletten. In der Selbstmedikation liegt der Fokus auf der Befeuchtung des Rachenraumes und der Wiederherstellung des Sekretfilms.

Um die Nasenschleimhaut mechanisch von Erregern zu befreien, eignen sich vor allem Isotonische Nasenspülungen. Auch Nasensprays mit Meersalz oder pflegenden Zusätzen wie Panthenol können dazu beitragen, dass die Schleimhäute sich beruhigen und abheilen. Ist die Nase trocken und schmerzt, können Nasensalben oder Nasenöle mit Sesam, wie beispielsweise GeloSitin, Linderung bringen. Kurzfristig können abschwellende Nasensprays helfen, die Nase wieder frei zu bekommen. Für einen längeren Gebrauch sind hypertonische Meerwasser-Nasensprays mit Menthol oder Thymian gut geeignet.

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