Sinusitis: Wenn die Nase dicht macht Cynthia Möthrath, 15.05.2019 14:43 Uhr
Bei einer Entzündung der Nasennebenhöhlen kommt es zu Veränderungen der Schleimhaut, die mit starken Schmerzen im Kopfbereich einhergehen. Unbehandelt kann sich die Infektion chronifizieren und zu Komplikationen führen. Daher gilt es, bestmöglich vorzubeugen.
Übertragen wird die Sinusitis durch Tröpfcheninfektion. Meist beginnt sie mit einem harmlosen Schnupfen. Durch das vermehrte Sekret und das Anschwellen der Schleimhäute verstopft die Nase schließlich. Der Sekretabfluss ist gestört und die Belüftung der Hohlräume nicht mehr gewährleistet. Schnell vermehren sich Keime und es kommt zu einer Vereiterung. In vielen Fällen sind nicht Bakterien, sondern Viren für die Beschwerden einer Sinusitis verantwortlich.
Die Nebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume und Teil unseres Atemwegsystems. Zu ihnen zählen die Stirn- und Kieferhöhlen, sowie die Keilbeinhöhle und die Siebbeinzellen. Daher können Schmerzen, die durch die Entzündung entstehen unterschiedlich lokalisiert sein. Während viele Betroffene unter drückenden und pochenden Schmerzen im Stirn- oder Wangenbereich klagen, kann es auch zu Zahnschmerzen oder Beschwerden im Augenbereich kommen. Verstärkt werden diese meist durch Vorbeugen des Oberkörpers oder Bewegung. Manchmal kann eine Sinusitis auch mit sichtbaren Schwellungen im Gesichtsbereich einhergehen. Häufig kommt Fieber und Abgeschlagenheit hinzu.
Besteht eine Sinusitis länger als drei Monate, spricht man von einer chronischen Sinusitis. Ursache ist meist eine akute, nicht ausgeheilte Infektion. Die chronische Variante ist gekennzeichnet durch wässriges Nasensekret, welches häufig auch in den Rachen läuft und dort zusätzliche Beschwerden wie Halsschmerzen oder Husten verursachen kann. Betroffene klagen häufig über zunehmenden Leistungsverlust und vermehrte Müdigkeit. Ebenso treten die klassischen Druckkopfschmerzen und eine behinderte Nasenatmung auf. Eine chronische Sinusitis kann weitere Komplikationen wie Hirnhautentzündungen oder Zahnwurzelentzündungen mit sich bringen.
Für die Behandlung einer Sinusitis kommen häufig Kortisonnasensprays oder Antibiotika zum Einsatz. Die Betroffenen selbst können ebenfalls einiges tun um die Beschwerden zu lindern. Besonders gut geeignet sind Infrarot-Behandlungen oder Nasenspülungen. Das Rotlicht verbessert die Durchblutung im Gewebe und führt somit zu einer Besserung der Immunantwort. Durch das Spülen mit isotonischer Kochsalzlösung wird das Nasensekret verflüssigt und Erreger herausgespült. Um das Schlafen zu erleichtern kann der Kopf hochgelagert werden. Häufig hilft die erhöhte Liegeposition, das Druckgefühl im Kopf zu lindern.
Ein gutes Hausmittel gegen eine verstopfte Nase sind auch Dampfinhalationen. Kamille und Pfefferminze als Zusatz wirken entzündungshemmend; Salbei, Thymian und Eukalyptus antiviral. Doldenblütler wie Fenchel, Anis und Kümmel können festsitzenden Schleim lösen. Auch einfaches Salzwasser kann helfen: Das Salz befeuchtet effektiv die Schleimhäute und schützt vor dem Austrocknen.
Die Einnahme von Phytopharmaka mit schleimlösenden und entzündungshemmenden Inhaltsstoffen wie Eukalyptusöl, Myrtenöl, Schlüsselblume, Enzianwurzel oder Holunderblüten kann ebenfalls hilfreich sein. Die Diagnose einer Sinusitis ist durch die typischen Symptome vom Arzt meist leicht zu stellen. Eine endoskopische Untersuchung oder ein Abstrich der Schleimhäute können gegenenfalls Aufschluss geben. Um einer Sinusitis vorzubeugen, hilft es das Immunsystem zu stärken und bei beginnendem Schnupfen sofort zu handeln.