„Ich habe die Grippe!“ Apothekenteams wissen nur zu gut, dass dieser Ausspruch nicht unbedingt den Tatsachen entsprechen muss. Auch wenn es eindeutige Unterscheidungsmerkmale zwischen der Erkältung und der echten Grippe (Influenza) gibt, ist nicht jeder Fall auf den ersten Blick eindeutig. Eine Unterscheidung ist für eine fundierte wie zielgerichtete Beratung am HV allerdings entscheidend. Wie sich die Krankheitsbilder unterscheiden und welche Fragen im Beratungsgespräch zielführend sind.
Sowohl die Erkältung als auch die echte Grippe (Influenza), werden via Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen. Daher ist es besonders wichtig, Maßnahmen zur Vermeidung von Ansteckungen zu ergreifen. Dazu gehört das regelmäßige Desinfizieren der Hände, das Vermeiden von engem Kontakt mit Erkrankten und das Einhalten von Hygieneregeln.
Eine Erkältung wird von über 200 verschiedenen Viren, wie Rhino-, Adeno- und Coronaviren, ausgelöst. Der Krankheitsbeginn verläuft meist schleichend: Zuerst treten Symptome wie Kratzen im Hals und Kitzeln in der Nase auf. Nach einigen Tagen verstärkt sich der Verlauf, der Husten, der anfangs trocken ist, wird produktiv, und die Nase läuft oder ist verstopft, das Nasensekret ist oft grün-gelblich verfärbt.
Die Körpertemperatur kann erhöht sein, steigt aber selten über 38 °C. Eine Erkältung dauert in der Regel etwa sieben bis zehn Tage, die Symptome klingen nach dieser Zeit meist ab, ohne schwere Folgeerkrankungen zu verursachen.
Im Gegensatz dazu beginnt die Influenza sehr plötzlich und heftig. Innerhalb weniger Stunden kann sich der Zustand von Betroffenen drastisch verschlechtern. Symptome wie starke Abgeschlagenheit, eine hohe Körpertemperatur über 38 °C, trockener Husten sowie intensive Kopf- und Gliederschmerzen sind typisch.
Anders als bei einer Erkältung bleibt der Husten bei einer Grippe unproduktiv, ein festsitzender Schnupfen tritt oft gar nicht oder nur in schwacher Form auf. Schüttelfrost kann zusätzlich zum Fieber auftreten. Auch nach dem Abklingen der akuten Symptome bleibt bei einer Influenza oft eine anhaltende Schwäche, die mehrere Wochen andauern kann.
Insbesondere bei der Grippe besteht die Gefahr von schwerwiegenden Komplikationen, wenn die Krankheit nicht richtig auskuriert wird. Zu den möglichen Folgeerkrankungen zählen Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) oder Hirnhautentzündungen (Meningitis). Deshalb ist es besonders wichtig, bei einer Influenza die Bettruhe einzuhalten und sich ausreichend zu schonen.
Besonders gefährdet für einen schweren Verlauf sind Risikogruppen wie ältere Menschen, Schwangere, Kinder oder Personen mit Vorerkrankungen, insbesondere Herz- und Lungenerkrankungen. Bei Verdacht auf eine Virusgrippe sollten diese Gruppen sofort ärztlichen Rat suchen, um ernsthafte Komplikationen zu vermeiden.
Für Apothekenteams ist es wesentlich, bei Erkältungskrankheiten die entscheidenden Fragen zu stellen. Diese sollten auf die prägnantesten Unterscheidungsmerkmale abzielen. Eine Auswahl:
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