Husten ist ein Schutzreflex und soll die Atemwege von Fremdkörpern und überschüssigem Sekret befreien. Eine Proportionalität zwischen Husten und Schleim gibt es jedoch nicht. Man hustet also nicht, weil man den Schleim loswerden muss. Laut Experten ist der Reiz vielmehr ein manipulativer Mechanismus und evolutionärer Trick der Viren, um sich zu verbreiten.
Husten wird in drei Phasen unterteilt. Die Auslösung erfolgt unbewusst und hat eine schnelle Einatmung zur Folge. Die Luft wird dann gegen die geschlossene Stimmlippe gedrückt. Schließlich öffnet sich die Stimmritze und die komprimierte Luft schießt explosionsartig mit Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h heraus und schleudert nicht nur Tröpfen, sondern auch die Erreger nach draußen. Ansteckung droht. Ist Husten also ein Trick der Viren, die bei einer gestörten oberen Schleimschicht die „Hustenfasern“ reizen?
Über das respiratorische Epithel können die Viren in den Organismus gelangen. Die leicht saure Nasenschleimhaut stellt die erste Abwehrfront dar. Versagt diese und der Erreger dringt in den Organismus ein, startet der Abwehrmechanismus des Körpers. Die Lymphozyten werden aktiviert und Leukotriene, Prostaglandin und Histamin freigesetzt. Schleimhautödeme, Bronchospasmen und zäher Schleim sind die Folgen. Außerdem wird das Gewebe durch die Entstehung freier Radikale geschädigt. Im Gesamtergebnis kommt zur Störung der mukoziliären Clearance.
Erkältungsviren schädigen zu Beginn des Infektes die obere Schicht der Bronchialschleimhaut. Die pathogenen Keime können durch die kleinen Risse zu den tiefer liegenden Zellen vordringen und sich vermehren. Aufgrund der geschädigten Bronchialschleimhaut liegen die Hustenrezeptoren frei. Mechanische, thermische oder chemische Reize können schnell einen Reiz auslösen. Diese werden über rücklaufende Nervenbahnen in das Hustenzentrum weitergeleitet. Der Husten hat also mit der Schleimproduktion nichts zu tun. Das erklärt auch, warum nach überstandenem Infekt oft ein trockener Reizhusten zurückbleibt.
Das vermehrte Husten befeuert allerdings seinerseits die Entzündungsreaktion und die Schleimhautirritation. Daraufhin bilden die Becherzellen mehr zähflüssigeren mukösen Schleim und die körpereigene mukoziliäre Clearance – der natürliche Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege – versagt. An der Oberfläche des respiratorischen Epithels befinden sich feine Flimmerhärchen sowie die schleimbildenden Becher- und Epithelzellen. Auf den Zilien liegt eine dünne Schleimschicht aus verschiedenen Phasen. Die Flimmerhärchen befördern mit 15 Schlägen pro Sekunde die in der Gelphase befindlichen Erreger und Fremdkörper nach außen. Die Zilien werden bei einem Infekt in Mitleidenschaft gezogen und so wird die mukoziliäre Clearance herabgesetzt. Wichtig ist es daher, die Selbstreinigung des Körpers aufrecht zu erhalten. Möglich ist dies durch den Einsatz von Sekretolytika wie der Kombination aus rektifizierten Eukalyptus-, Süßorangen-, Myrten- und Zitronenölen.
Verschnupfte Nasen können auf eine Entzündung der Nebenhöhlen zurückgeführt werden, deren Auslöser können Rhino- oder Coronaviren sein. In etwa 90 bis 95 Prozent der Fälle liegt den Beschwerden ein viraler Infekt zu Grunde. Besonders im Winter haben die Erreger leichtes Spiel, denn neuen Erkenntnissen zufolge begünstigt Kälte tatsächlich die Entstehung von Infektionen. Die kalte Luft kann beim Einatmen über die Nase nicht so schnell auf Körpertemperatur gebracht werden, dies führt dazu, dass die Erreger sich besser vermehren. Denn in der Kälte haben die pathogen Keime bessere Voraussetzungen zur Vermehrung als bei Körpertemperatur.
Anfangs wird ein wässriges Sekret produziert, das die Erreger ausspülen soll. Mit fester werdendem Sekret nimmt auch die Durchblutung der Nasenschleimhaut zu und die Atmung ist erschwert. Es besteht die Gefahr eines Etagenwechsels.
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