Zu einer umfassenden Beratung in der Apotheke gehört nicht nur die Erläuterung der abgegebenen Medikamente. Bei Testkäufen durch die Kammer wird auch auf Hinweise zu nichtmedikamentösen Maßnahmen Wert gelegt. Hier findet sich ein Überblick zu allem, was mit Husten zu tun hat.
Zunächst einmal ist es wichtig zu unterscheiden, für welche Person das Mittel gedacht ist und ob es sich um einen trockenen oder einen verschleimten Husten mit Auswurf handelt. Je nachdem, was den Kunden quält, gibt es verschiedene Ansätze. Auch andere Faktoren spielen eine Rolle bei der Auswahl der sinnvollsten nichtmedikamentösen Maßnahmen. So ist beispielsweise Honig nicht für Kinder unter einem Jahr zu empfehlen, Schwangere sollten keinen Salbeitee trinken.
Am quälendsten für die hilfesuchenden Kunden ist meist der Reizhusten. Er tritt oft zu Beginn und am Ende einer Erkältung auf und sorgt für schlaflose Nächte. Viel trinken hilft dabei, dass die Schleimhäute feucht gehalten werden. Der Reiz wird schon alleine dadurch deutlich gemildert. Speziell für den Hals wirken Salbeiblätter, Eibischwurzel, Anis, Fenchel und Spitzwegerich in Kombination oder einzeln als Aufguss lindernd. Mit Honig gesüßt, ist ein solcher Tee noch wirksamer und wird auch von Kindern über einem Jahr gerne getrunken. Für unter Einjährige ist Honig nicht geeignet, denn er kann den tödlich verlaufenden Säuglingsbotulismus auslösen.
Um bei der Feuchtigkeit zu bleiben: Es ist nötig, einen Blick auf die Raumfeuchte speziell im Schlafzimmer zu werfen. Dort verbringt der Kranke meist einen Großteil des Tages. Wird die empfohlene Luftfeuchtigkeit von 45 bis 60 Prozent unterschritten, so trägt die trockene Luft zur Entstehung des Reizhustens bei. Das Aufhängen feuchter Tücher, das Aufstellen eines Topfes mit heißem Wasser und sinnvolles Lüften optimieren das Raumklima. Das Inhalieren von ätherischen Ölen über Wasserdampf zielt in die gleiche Richtung. Um den Schlaf zu verbessern, sollte der Oberkörper in einer erhöhten Position liegen. Das lindert Reizhustenattacken.
Etwas aus der Mode und zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind die Brustwickel. Sie sind schnell gemacht und wirken sanft und effektiv gerade bei Kindern. Benötigt werden zwei Leinen- oder Mulltücher, die breit genug sind, um über den gesamten Brustbereich herumzureichen, und ein Frotteehandtuch. Für einen warmen Brustwickel gegen Hustenattacken stellt man sich zunächst aus Eukalyptusblättern, Kamillenblüten, Salbeiblättern oder Thymian einen starken heißen Aufguss her und tränkt eines der Leinentücher darin. Dieses wird ausgewrungen und um die Brust gelegt. Das zweite Leinentuch legt man darüber, das Frotteetuch bildet den Abschluss. So verbleibt der warme Wickel etwa 30 Minuten um den Brustkorb, um die Beschwerden zu lindern.
Zwiebeln und Meerrettich können im Kampf gegen Erkältungen und Husten ebenfalls gute Dienste leisten. Die enthaltenen Senföle hemmen Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Pilze und können vielfältig angewendet werden. Meerrettich entwickelt seine heilenden Kräfte erst mit dem Zerkleinern. So stellt man bereits beim Reiben der Wurzel fest, dass die Nasenschleimhäute abschwellen und wieder durchgeatmet werden kann. Das kommt den beanspruchten Bronchien sehr zugute. Sowohl die Zwiebel als auch der Meerrettich können bei erwachsenen Patienten in einem Säckchen auf die Brust gelegt oder mit Honig vermengt als Sirup eingenommen werden.
Frischer Ingwer gilt ebenfalls als pflanzliche Geheimwaffe gegen den Husten. Ingwerscheiben können über den Tag verteilt gekaut oder mit heißem Wasser als Tee aufgebrüht werden. Für Kinder und Erwachsene, denen die reizenden Inhaltsstoffe der letztgenannten Heilpflanzen zu stark sind, empfehlen sich andere Zubereitungen. Ein Tee aus Wollblume, Eibischwurzel, Primel oder Malve wirkt reizlindernd und hustenstillend. Wenn alle Versuche erfolglos bleiben, sollte natürlich spätestens nach dem vierten Tag ohne Verbesserung ein Arzt aufgesucht werden. Das gilt ebenso, wenn sich sehr hohes Fieber oder blutiger Husten entwickeln.
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