Gurgeln: Hausmittel mit Potenzial Cynthia Möthrath, 03.04.2020 13:52 Uhr
Um Infektionen vorzubeugen ist die Pflege der Schleimhäute besonders wichtig: Denn nur wenn sie ihre Schutzfunktionen in vollem Umfang ausüben können, stellen sie eine Barriere für Krankheitserreger dar. Eine Möglichkeit, die Schleimhäute zu befeuchten, ist Gurgeln: Das Hausmittel kann hervorragend zur Vorbeugung eingesetzt werden.
Wirkt, wo andere nicht hinkommen
Gurgeln hilft nicht nur bei bereits bestehenden Beschwerden wie Halsschmerzen, Heiserkeit oder Schluckbeschwerden – auch schon bevor die Viren zugeschlagen haben, kann den Schleimhäuten durch das Prozedere etwas Gutes getan werden. Denn das Gurgeln befeuchtet die Schleimhäute bis hin in den Rachenraum: Dort, wo sich die Erreger besonders gerne ansiedeln und die Infekte häufig beginnen. Eine Gurgellösung dringt also in Bereiche vor, die beim einfachen Trinken oder dem Lutschen von Bonbons oder Tabletten nicht erreicht werden.
Kochsalz, Zitrone oder Propolis
Zur einfachen Befeuchtung eignen sich beispielsweise Kochsalzlösungen: Dazu wird ein halber bis ein ganzer Teelöffel Salz in einem Glas lauwarmen Wasser gelöst. Das Salz hat eine befeuchtende, desinfizierende und reinigende Wirkung. Ist die Salzkonzentration hoch genug, kann es zudem abschwellend wirken. Doch Achtung: Salz kann bei empfindlichen Personen einen Würgereiz auslösen und ist daher nicht sonderlich beliebt. Stattdessen kann auch etwas Zitrone oder Zitronenöl zugegeben werden. Auch Propolis-Tinktur ist geeignet, da ihr antibakterielle und antivirale Eigenschaften zugeschrieben werden. Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Hauptwirkstoffe von Propolis Flavonoide, phenylsubstituierte Carbonsäuren und ätherische Öle sind.
Arzneitees als Grundlage
Alternativ eignen sich auch Arzneitees, um eine Gurgellösung herzustellen: Besonders beliebt ist zum Beispiel Salbeitee, da die enthaltenen Gerbstoffe und Flavonoide adstringierend und antibakteriell wirken. Kamillenblüten wirken entzündungshemmend und wundheilungsfördernd. Ein Aufguss mit Thymian hat schleimlösende und antibakterielle Eigenschaften. Anstelle der getrockneten Drogen können auch die entsprechenden ätherischen Öle zugesetzt werden.
Auf die Temperatur kommt es an
Wichtig beim Gurgeln ist die richtige Temperatur der Lösung: Zu heiße oder zu kalte Zubereitungen können die Schleimhäute reizen oder austrocknen und sind somit nicht förderlich. Daher sollten am besten lauwarme Spülungen verwendet werden. Wird ein Aufguss selbst hergestellt, muss er vor der Anwendung unbedingt abkühlen. Viele Menschen empfinden kalte Gurgellösungen zwar als erfrischend und wohltuend, doch auch eine zu kalte Temperatur kann reizen und die Blutgefäße verengen: Durch eine verringerte Durchblutung und Reizungen werden Infekte jedoch begünstigt.
Möglichst oft und regelmäßig
Außerdem spielt die Häufigkeit im Krankheitsfalle eine wesentliche Rolle: Damit die Gurgellösung und ihre Inhaltsstoffe ihre Wirkung entfalten können, ist es sinnvoll, möglichst oft zu gurgeln. Durch den Vorgang werden die Krankheitserreger im Rachenbereich mechanisch weggespült. Im Idealfall sollte die Spülung deshalb alle ein bis zwei Stunden durchgeführt werden. Die Dauer sollte etwa fünf Minuten betragen. Empfehlenswert ist es auch, im Anschluss nicht direkt etwas zu essen oder zu trinken, damit die Inhaltsstoffe noch eine Zeit nachwirken können.
Auch an die Nasenschleimhäute denken
Neben den Schleimhäuten des Mund-und Rachenraumes ist auch die Pflege der Nasenschleimhäute sinnvoll: Dabei können beispielsweise Nasenspülungen oder auch Inhalationen zum Einsatz kommen. Beide befeuchten die Schleimhäute und sorgen so für eine optimale Funktion. Für die Pflege der Nase kann nach der Nasendusche ein Pflegeöl wie GeloSitin verwendet werden: Das enthaltene Sesamöl versorgt die Nasenschleimhaut mit Feuchtigkeit und pflegt sie. Borken und Krusten werden schonend abgelöst und aus der Nase geschleust.