Gesund werden mit Ölziehen, Nasya und Yoga? APOTHEKE ADHOC, 05.02.2019 14:46 Uhr
Alternative Heilmethoden liegen voll im Trend und immer mehr orientalische und fernöstliche Hausmittel erfreuen sich bei uns großer Beliebtheit. In den fernöstlichen Kulturen gelten andere Erkältungsmittel als heilend und wohltuend als hierzulande. Das liegt unter anderem an der ganzheitlichen Sicht auf den Körper.
Traditionell werden die typischen scharfen oder herben Gewürze eingesetzt. Kurkuma, Kreuzkümmel, Kardamom, Zimt, Ingwer und schwarzer Pfeffer sind klassische Hausmittel, wenn es um die Linderung von Erkältungssymptomen geht. Ebenso schwören zum Beispiel die Menschen in Indien auf das Trinken von heißem, abgekochtem Wasser. Diesem können die oben genannten Gewürze, Ingwer oder Honig zugesetzt werden. Bei Halsschmerzen und Heiserkeit soll das Gurgeln mit Ingwer- oder Kurkumawasser helfen, Bakterien und Keime abzutöten.
Wie bei uns soll auch in der indischen Heilkunst Wärme in jeglicher Form bei Erkältungen helfen. Senf-Fußbäder sollen dem Körper einheizen und Erreger abtöten. Dazu werden drei Teelöffel gemahlenes Senfmehl in warmem Wasser zu einem Fußbad gelöst. Die Dauer des Bades sollte etwa 20 Minuten betragen. Dabei kann es vorübergehend zu Hautreizungen kommen.
Nach der uns bekannten Nasenspülung bei Schnupfen und Sinusitis gehen viele Inder zu „Nasya“ über, die Pflege ihrer Nasenschleimhäute mit warmem Sesamöl, das in beide Nasenlöcher einmassiert wird. Diese Art der Befeuchtung soll auch vorbeugend helfen und Infekte vermeiden.
Ein echtes Wundermittel zur Immunstärkung ist die „Goldene Milch“, ein Getränk aus Pflanzenmilch und verschiedenen Gewürzen wie Zimt, Kardamom, Kurkuma und schwarzem Pfeffer. Oft wird dem Getränk auch noch Honig, Kokosöl oder Ghee zugefügt. Durch die Gewürze soll die Milch den Körper von innen wärmen und außerdem entzündungshemmend wirken.
Nicht nur bei Erkältung, sondern auch bei vielen anderen Erkrankungen hilft laut Tradition das sogenannte „Ölziehen“. Es soll den Körper von Schadstoffen befreien und das Wohlbefinden steigern. Dazu wird morgens, nach der Zungenreinigung, auf nüchternen Magen ein Teelöffel Öl in den Mund gegeben und 15 bis 20 Minuten durch die Zähne „gezogen“. Das Öl soll durch das Ziehen auch in die unzugänglichen Zahnfleischtaschen gepresst werden und dort Bakterien und Schadstoffe „herausziehen“. Besonders beliebt für dieses Ritual ist Kokos-, Sesam- oder Leinöl.
Selbst das aus dem Fernen Osten stammende Yoga soll bei Erkältungen helfen, indem es die Lunge weitet, die Atmung verbessert und dem Körper die nötige Ruhe zur Bekämpfung der Erreger gibt. Die typische flache Erkältungsatmung soll durch den bewussten Fokus auf Ein- und Ausatmen aufgehoben werden. Stattdessen wird eine tiefere Atmung erzeugt, die dazu führt, dass die Lunge sich besser reinigen kann und Schleim abtransportiert wird.