Erkältung

Fünf Tipps gegen Husten

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Berlin -

Husten ist lästig – für den Betroffenen und das Umfeld. Dabei dient der Reflex als Schutz- und Abwehrmechanismus und befördert Fremdkörper oder Schleim aus den Atemwegen. In den meisten Fällen liegt dem Husten ein viraler Infekt zu Grunde. Was Betroffene gegen den Erkältungshusten tun können, verraten die fünf Tipps.

Ein grippaler Infekt verläuft klassischerweise in mehreren Etappen. Alles beginnt mit einem Kratzen im Hals, Schluckbeschwerden, Niesen, Kopf- und Gliederschmerzen. Nach dem Etagenwechsel kann Husten hinzukommen. In den ersten Tagen ist dieser meist trocken und wird nach etwa zwei bis drei Tagen produktiv und schlägt am Ende des Infektes wieder in einen trockenen Reizhusten um. Für die Behandlung von Husten ist es daher unerlässlich, die Frage aller Fragen zu beantworten: Ist der Husten trocken und verschleimt?

Tipp 1: Feuchte Schleimhäute sind gesunde Schleimhäute
Die Atemwege sind mit einer Schleimhaut ausgekleidet, dem sogenannten Flimmerepithel – einem Teppich aus Flimmerhärchen, auch Zilien genannt, auf denen eine Schleimschicht liegt. Der Schleim wird von den zwischen den Zilien liegenden Becherzellen gebildet. Weiterer Schleim stammt aus den tiefer liegenden Drüsen. Dieser besteht zu etwa 95 Prozent aus Wasser, der Rest sind nicht wässrige Bestandteile. Die Flimmerhärchen bewegen sich wellenartig in Richtung Rachen und transportieren Fremdkörper, die auf der Schleimhaut hängen bleiben, wie auf einem Förderband durch rhythmische Bewegung zum Kehlkopf, wo der Schleim mitsamt der pathogenen Keime oder Staubpartikel verschluckt wird. Ein grippaler Infekt kann die Selbstreinigung der Bronchien – die mukoziliäre Clearance – beeinträchtigen, denn die Flimmerhärchen sind sehr empfindlich. Sind diese in ihrer Funktion gestört, setzt Husten als Schutzmechanismus ein. Es kann bis zu drei Wochen dauern, bis sich der Teppich aus Flimmerhärchen regeneriert hat. Während dieser Phase sollte auf zilienschädigende Stoffe wie beispielsweise Zigarettenrauch verzichtet werden.

Tipp 2: Viel trinken
Egal ob trockener oder verschleimter Husten: Wer erkältet ist, sollte viel trinken. Betroffene sollten auf eine Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser oder Tee von mindestens ein bis zwei Liter pro Tag achten. Zum einen kann so die Verflüssigung des Sekrets unterstützt, zum anderen können die Schleimhäute befeuchtet werden. Allerdings ist keine erhöhte Trinkmenge nötig. So schreibt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie in der Leitlinie aus 2014: „Auf ausreichende Trinkmenge ist zu achten, eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr ist nicht zu empfehlen, da sich aus Beobachtungsstudien Hinweise auf Elektrolytverschiebungen (Hyponatriämie) insbesondere bei Infekten der unteren Atemwege finden.“

Tipp 3: Lutschen, lutschen, lutschen
Beginnt der grippale Infekt mit Schluckbeschwerden und einem Kratzen im Hals, sollte einem Stimmverlust und Heiserkeit vorgebeugt werden. Geeignet sind Lutschpastillen mit Schleimstoffen, die einen schützenden Film hinterlassen, der die Schleimhäute vor dem Austrocknen schützt. Geeignet sind neben pflanzlichen Schleimstoffen vor allem Hyaluronsäure-haltige Pastillen. Denn diese bindet ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Wasser und versorgt so die Schleimhäute mit ausreichender Feuchtigkeit. Während des Lutschens bildet sich ein Hydrogelkomplex, der die Stimme langanhaltend schützt. Betroffen sollten zudem nicht flüstern oder sich räuspern. Gelbildende Lutschpastillen können auch bei trockenem Reizhusten Linderung verschaffen. Denn wird die trockene Rachenschleimhaut befeuchtet, verschwindet der kitzelnde Hustenreiz.

Tipp 4: Das richtige Hustenmittel
Wer einen verschleimten Husten hat, sollte einen Hustenlöser, ein Expektorans, verwenden. Dabei unterschiedet man in Mukolytika, die zähen Schleim verflüssigen sollen, Sekretolytika, die die Bildung von dünnflüssigem Schleim fördern, sowie Sektretomotorika, die den Schleimabtransport fördern. Bei trockenem Husten können Hustenstiller, sogenannte Antitussiva, zur symptomatischen und kurzzeitigen Behandlung eingesetzt werden. Bevorzugt finden die Präparate zur Nacht Anwendung.

Tipp 5: Hausmittel und Inhalation
Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie empfiehlt zudem eine 20-minütige Wasserdampfinhalation. Dabei sollte das Wasser eine Temperatur von 43 Grad haben. Eine Inhalation kann zur Linderung der Symptome führen. Salz- oder Arzneistofflösungen lassen sich jedoch nicht mithilfe der klassischen Kochtopfmethode inhalieren, hier muss schon der feine Nebel eines elektrischen Verneblers eingesetzt werden. Warme Dämpfe mit dem Zusatz von ätherischen Ölen werden von vielen Betroffenen als angenehm empfunden. Der Einsatz von ätherischen Ölen ist jedoch für Asthmatiker nicht geeignet.

Zu den klassischen Hausmitteln bei Husten zählen Hals- und Brustwickel mit Lavendel oder gekochten Kartoffeln, Hühnerbrühe, Zwiebelsaft, Milch mit Honig oder auch schwarzer Rettich.

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