Heilpflanzenporträt

Echinacea: Die Erkältungspflanze

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Berlin -

Bei den typischen Erkältungssymptomen kommt in der Phytotherapie häufig Echinacea zum Einsatz: Der Sonnenhut soll frühzeitig eingenommen eine Erkältung verkürzen oder ihr sogar vorbeugen können und immunstimulierend wirken. Die Wirkung ist jedoch nicht eindeutig belegt.

Die Sonnenhüte werden in drei Arten unterteilt, welche allesamt als Heilpflanze eingesetzt werden können: Schmalblättriger Sonnenhut (Echinacea angustifolia), Pupur-Sonnenhut oder Roter Sonnenhut (Echinacea purpurea) und blasser Sonnenhut (Echinacea pallida). Von den drei Arten werden jeweils verschiedene Pflanzenteile verwendet.

Bei Echinacea angustifolia eignet sich vor allem die Wurzel, da sie Alkamide, ätherische Öle und Kaffeesäure-Derivate enthält. Beim Purpur-Sonnenhut ist es genau andersherum: Alle Pflanzenteile außer der Wurzel werden in der Regel verwendet und haben eine ähnliche Zusammensetzung wie die schmalblättrige Variante. Blasser Sonnenhut enthält keine Alkamide – daher kommt er seltener als Arzneipflanze zum Einsatz.

Echinacea soll einen positiven Einfluss auf das Immunsystem besitzen: Die enthaltenen Alkamide konnten in Laborversuchen zeigen, dass sie mit Immunzellen in Wechselwirkung gehen. Ebenso sollen die Kaffeesäure-Derivate eine Rolle bei der Wirkung spielen. Insgesamt konnten Studien jedoch nicht zu eindeutigen Ergebnissen führen. Es konnten nur leichte Effekte erzielt werden. Die Wirkung wird daher kontrovers betrachtet.

Wichtig bei der Anwendung ist, dass Echinacea entweder schon vorbeugend oder direkt bei den ersten Anzeichen einer Erkältung angewendet wird. Zur Verfügung stehen verschiedene Arzneiformen wie Saft, Tropfen oder Tabletten, die je nach Stärke unterschiedlich oft über den Tag verteilt eingenommen werden müssen. Insgesamt sollten Echinacea-Präparate nicht länger als acht Wochen am Stück verwendet werden. Manche Hersteller machen jedoch auch andere Anwendungsbeschränkungen. Einige Präparate sind schon für Kinder geeignet, für die entsprechend niedrigere Dosierungen angegeben werden.

Häufig wird eine sogenannte „Schaukelkur“ empfohlen: Dabei wird Echinacea zunächst für mehrere Wochen eingenommen. Danach folgt eine Pause, nach der wieder ein Behandlungsintervall folgt. Ein solches Schema soll vor allem bei häufigen und rezidivierenden Infekten helfen können. Das „Schaukeln“ soll helfen, das Immunsystem in Schwung zu bringen und anzuregen. Echinacea soll allerdings nicht nur bei Erkältungen, sondern auch bei Harnwegsinfekten helfen. Als traditionelles, pflanzliches Arzneimittel wird es ebenfalls zur Unterstützung der Wundheilung von kleinen, oberflächlichen Wunden verwendet.

Vorsicht geboten ist bei Allergikern: Denn Echinacea zählt zu den Korbblütlern und kann zu allergischen Reaktionen führen. Aufgrund der immunstimulierenden Wirkung sollte ebenso bei Autoimmunerkrankungen oder systemischen Erkrankungen sowie bei immunsupprimierten Patienten auf die Anwendung verzichtet werden. Schwangere und Stillende sollten ebenfalls aufgrund unzureichender Erfahrungswerte kein Echinacea verwenden. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Übelkeit.

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