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Chronische Rhinosinusitis: Ursachen, Symptome, Empfehlungen Katharina Brand, 04.07.2024 10:57 Uhr

Schmerzen im Gesicht, Abgeschlagenheit, Sekretfluss: Durch eine chronische Rhinosinusitis leidet die Lebensqualität erheblich. Foto: Creative Cat Studio/stock.adobe.com
Berlin - 

Eine akute Sinusitis wird durch eine Virusinfektion verursacht und heilt meist ohne Komplikationen aus. Hält die Erkrankung aber länger als drei Monate an, liegt ein chronischer Verlauf vor. Dieser führt zu einem hohen Leidensdruck bei Betroffenen.

Einer chronischen Rhinosinusitis können verschiedene Ursachen zugrundeliegen. Denn: Sobald die Ostien blockiert sind, werden die Nebenhöhlen nicht mehr ausreichend belüftet. Das führt zu einer Schwellung und Entzündung der Schleimhäute: die optimalen Bedingungen für eine chronische Nebenhöhlenentzündung.

Eine solche Blockade kann aus folgenden Gründen vorliegen:

  • Formwechsel: Die Erkrankung kann von der akuten in die chronische Form übergehen. Dies liegt vor, wenn die Sinusitis länger als drei Monate vorliegt.
  • Allergien führen ebenfalls zum Anschwellen der Schleimhaut, behindern den Sekretabfluss.
  • Nasenpolypen können die Nasenatmung einschränken und eine polypöse Sinusitis verursachen.
  • Anatomische Besonderheiten, wie eine verformte Nasenscheidewand, können die Nebenhöhlenöffnungen einengen, was zu Sekretstau und einer beeinträchtigten Nasenfunktion führt.

Übrigens: Obwohl der Begriff Sinusitis geläufiger ist, liegt meist eine Rhinosinusitis vor. Denn: Die Schleimhaut der Nasennebenhöhlen und der Nasenhaupthöhle stellen eine funktionelle Einheit dar. Entzünden sich die Nebenhöhlen, ist folglich die Schleimhaut mitbetroffen.

Symptomatik

Erkrankte klagen über:

  • eine verstopfte Nase mit ständigem Sekretfluss.
  • Gesichtsschmerzen im Bereich der Nasennebenhöhlen, auch in der Stirnhöhle.
  • ein allgemeines Krankheitsgefühl mit eingeschränkter Lebensqualität.
  • druckartige Kopfschmerzen.
  • ein eingeschränktes Riech- und Geschmacksvermögen.
  • Schlafstörungen.
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit.

Selbstmedikation

Wurde ein chronischer Verlauf vom Arzt diagnostiziert, sind nasale Kortikosteroide Mittel der Wahl. Ergänzend können Nasenspülungen mit Kochsalz empfohlen werden. Ist eine Allergie ursächlich, kommen zusätzlich Antihistaminika zum Einsatz.

Zur Linderung der Symptome sind nasale Alpha-Sympathomimetika angebracht. Wegen des Gewöhnungseffekts sollten diese nur in einem 3-Tages-Rhythmus mit eingeplanten Pausentagen verabreicht werden. Nasensprays mit tanninhaltigen Pflanzenextrakten auf Basis einer hypertonen Glycerollösung erzeugen hingegen keinen Gewöhnungseffekt. Hier wird ein Sekretaustritt via Osmose ausgelöst. Dadurch öffnen sich die Nebenhöhlen und der Sekretabfluss wird gefördert. Allerdings kann es bei der Anwendung zu einem unangenehmen Brennen in der Nase kommen.

Warme Getränke, feuchtwarme Tücher auf den Nebenhöhlen und Dampfbäder können zusätzlich helfen, die Nasenschleimhautgefäße zu verengen und so die Sekretableitung zu verbessern.